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Sparplan: ProSieben streicht hunderte Stellen

Der Konzern aus Bayern steht unter Druck wegen der Großaktionäre MFE aus Italien und PPF aus Tschechien.

20.02.2025 15:14
red07
© ProSiebenSat.1
ProSiebenSat.1 Zentrale in Unterföhring.

Der deutsche Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 plant einem Medienbericht zufolge einen weiteren Jobabbau. Firmenchef Bert Habets werde ein neues Sparpaket bei der Bilanz-Pressekonferenz am 6. März vorstellen, berichtete das „Manager Magazin“ am Donnerstag. Habets wolle „grob 500 Stellen“ streichen und der Abbau sei bereits mit dem Betriebsrat verhandelt.

Der Schnitt in die Personaldecke werde maßgeblich das Fernseh- und Streaminggeschäft mit zurzeit noch etwa 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern treffen, hieß es. Auch bei den Sachkosten solle gespart werden. ProSiebenSat.1 äußerte sich zunächst nicht konkret dazu. Wie alle Medienunternehmen sei man in der Transformation.

Machtkampf zwischen Großaktionären

Der Konzern aus Bayern steht derzeit unter Druck – vor allem wegen der Großaktionäre MFE aus Italien und PPF aus Tschechien. Mit dem Machtkampf mit den beiden Investoren hatte jüngst der scheidende ProSiebenSat.1-Aufsichtsratschef Andreas Wiele seinen Abgang begründet. Wiele scheidet zur Hauptversammlung am 28. Mai aus dem Kontrollgremium aus und steht für keine zweite Amtszeit bereit – weil ihm dafür die Rückendeckung von MFE, das von der Berlusconi-Familie kontrolliert wird, und von PPF fehlt.

Der italienische Fernsehkonzern MFE-Mediaforeurope steht mit einem Anteil von 29,99 Prozent an ProSiebenSat.1 kurz vor der Schwelle, die ein Pflichtangebot für die übrigen Anteile an dem bayerischen Fernsehunternehmen nach sich zöge. Die Italiener haben sich nach eigenen Angaben jüngst Kredite über 3,4 Mrd. Euro für ihre internationalen Expansionspläne gesichert. Der Berlusconi-Familie schwebt ein paneuropäischer Medienkonzern vor, der Streaminganbietern wie Netflix Paroli bieten kann. Die Italiener und auch der tschechische Aktionär PPF mit knapp 13 Prozent haben das ProSiebenSat.1-Management wiederholt aufgefordert, möglichst rasch Vermögenswerte außerhalb des Kerngeschäfts TV und Unterhaltung zu verkaufen. Die Investoren haben gemahnt, Habets solle die geplanten Verkäufe des Vergleichsportals Verivox und des Online-Kosmetikanbieters Flaconi schnell umzusetzen.

In der Branche wird spekuliert, dass MFE nach der deutschen Bundestagswahl und nach der Bilanz-Vorlage von ProSiebenSat.1 eine schon lange erwartete Übernahme des deutschen Konzerns starten könnte.

(APA)

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