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Sind sich Dichand und Funke einig?

Seit 1987 gibt‘s nur eine Sache, die die Dichands am liebsten wollen: Alle Anteile der Krone.

03.12.2024 16:19
red01
Wiki05, CC BY-SA 4.0/, CC BY 3.0

Damals hat die WAZ-Gruppe (heute Funke Mediengruppe) die Anteile von Kurt Falk an der Kronen Zeitung erworben. Und seither träumen die Dichands davon, die zur Gänze in ihren Familienschoß zu bekommen.

In all diesen Jahrzehnten gab es Streit, Hader, Diskussionen um die Vorrechte der Familie Dichand und speziell um die garantierten jährlichen Gewinnausschüttungen. Es gab Auseinandersetzungen über Schiedsgerichte (weil ordentliche Gerichte per Kontraktum ausgeschlossen waren). Und es gab ein Hickhack, das seinesgleichen suchte. Dazu der Eintritt von Renè Benko bei der Funke Gruppe. Was von der Kronen Zeitung mit einem wahren Feuerwerk an Attacken auf den Tiroler begleitet wurde. Bis zum tiefen Fall des Milliardenjongleurs. Der Pleite seiner Gesellschaften.

Jetzt scheint – wie gut informierte Insider Medikratius verrieten – alles in trockenen Tüchern. Dichand und die Funkes seien sich komplett einig.

Es herrsche Einigkeit über den Kaufpreis. Insbesondere über die Anrechnung von noch aushaftenden Gewinnausschüttungen. Die vom Schiedsgericht erneut den Dichands positiv attestiert wurden. Aber auch, was die Bewertung der Anteile aufgrund der jüngsten Wirtschaftsergebnisse betrifft, hätte man Einigung erzielt. Von Seiten der Funke Gruppe sicherlich eine Erleichterung dahingehend, dass aufgrund der Gewinngarantie, der schwierigen Marktsituation und dem Abfließen der Budgets in Richtung digitale Weltgiganten die Profitabilität dieser Beteiligung in weite Ferne gerückt ist. In solchen Momenten gilt das alte Lied von Kenny Rogers „The Gambler“: „You have to know,  when to walk away. Know, when to run.“ Jetzt bricht man auf. Doch warum, so fragt sich der gut informierte Insider, hat Dichand diesen großen Triumph noch nicht bekannt gegeben?

Die Antwort darauf scheint durchaus plausibel: Denn auch Raiffeisen möchte die Anteile am Kurier erwerben. Dort freilich spiesst es sich noch einigermaßen. Insbesondere in der Mediaprint gab es dauernde Brösel zwischen den Gesellschaftern. Auch dort müsste es eine Entflechtung geben. Der Kurier sollte voll nicht nur in die Verantwortung, sondern auch in die Eigentümerschaft der Raiffeisengruppe wandern. Die Krone künftig bei den Dichands situiert sein. Womit die Mediaprint, freilich aber auch große interne Querelen, wie viel dem Kurier an Unterstützung zufließen müsse und was die Dichands an Gewinnausschüttungen garantiert erhielten, ein Ende haben könnten.

Wie ein Insider Medikratius verriet, gebe es zwischen Raiffeisen und den Dichands angeblich eine Übereinkunft, erst dann, wenn beide die vertraglichen Voraussetzungen für die entsprechenden Entflechtungen in trockene Tücher gebracht hätten, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. In einer symbolträchtigen Pressemeldung. Wo die Familie Dichand hellauf jubeln kann.

Entscheidend für die Einigungen dürfte freilich die Schiedsgerichtsentscheidung nach dem Tod von Helga Dichand im Juni 2024, der Witwe von Hans Dichand und langjährige Garantin der Familieninteressen, gewesen sein, dass die Gewinngarantien auch auf die nächste Generation übergehen. Das Schiedsgericht hatte klargestellt, dass Christoph Dichand als Vertreter der Familie uneingeschränkt die Rechte genieße. Und alle Vorrechte unverändert weitergeführt werden könnten.

Noch im November hatte die Presse berichtet, dass Dichand die Anteile der Funke-Gruppe übernehmen möchte. Doch schon vor mehreren Jahrzehnten hatten Eva und Christoph Dichand gemeinsam bei einem Treffen mit ExtraDienst-Herausgeber Christian W. Mucha klargestellt, dass es ihr höchstes Lebensziel sei, eine Finanzierung für die restlichen Anteile der Kronen Zeitung aufzustellen. Und diese in das Gesamteigentum der Familie Dichand zu überführen.

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