Neue Transparenz bei öffentlichen Werbeausgaben

Die Novelle des Medientransparenzgesetzes sorgt für mehr Transparenz. Eine detaillierte Visualisierung der Geldflüsse ermöglicht einen umfassenden Einblick.

16.10.2024 10:51

red05

Adobe Stock

Seit 2024 bringt eine Änderung des Medientransparenzgesetzes große Veränderungen für öffentliche Stellen und die Medienbehörde KommAustria. Das Gesetz verpflichtet öffentliche Einrichtungen, ihre Ausgaben für Werbung und Förderungen an Medien offenzulegen. Die KommAustria sammelt und veröffentlicht diese Daten.

Bagatellgrenze gefallen

Heute wurden die Meldungen für das erste Halbjahr 2024 veröffentlicht. Durch die Abschaffung der sogenannten „Bagatellgrenze“, die bisher Ausgaben unter 5.000 Euro von der Meldepflicht ausnahm, haben sich die gemeldeten Daten deutlich erhöht. Jetzt muss jede Werbeschaltung ab dem ersten Euro gemeldet werden – dazu zählen auch Außenwerbungen, wie auf Plakatwänden oder Verkehrsmitteln, die früher nicht erfasst wurden.

Erweiterte Visualisierung

Neu ist auch die erweiterte Visualisierung der gemeldeten Daten in interaktiv nutzbaren Diagrammen und Grafiken sowie eine Veranschaulichung der geschalteten Werbe-Sujets. Damit wird das Zusammenspiel zwischen öffentlichen Stellen und Medien deutlich transparenter. Dr. Martina Hohensinn von der KommAustria erklärt: „Mit den heute von uns veröffentlichten Daten bestätigt sich, dass die Gesetzesnovelle einen erheblichen Gewinn für die Medientransparenz bedeutet“.

Verdreifachung der Meldungen

Im ersten Halbjahr 2024 meldeten 1.465 öffentliche Stellen ihre Ausgaben, fast dreimal so viele wie im Jahr 2023. Insgesamt wurden knapp 75.000 Werbemaßnahmen und Förderungen gemeldet, davon rund 74.400 für Werbung und Informationskampagnen. Die Gesamtsumme der gemeldeten Werbeausgaben betrug 196,5 Millionen Euro, verglichen mit 115,5 Millionen Euro im zweiten Halbjahr 2023.

Daten öffentlich einsehbar

Diese Daten sind ab dem 15. Oktober 2024 auf der Website der RTR-GmbH einsehbar und können als „Open Data“ heruntergeladen werden. Nutzer können auch interaktive Visualisierungen ansehen, um gezielt nachzuvollziehen, welche öffentlichen Stellen in welchen Medien werben. Weitere Informationen sind auf medientransparenz.at verfügbar.