Anzeige

Was kostet ein Sonnenuntergang II

Gestern stellten wir auf extradienst.at die Frage, warum der ORF mit einem derartig aufwändigen Team seine Sommergespräche abwickeln musste.

05.09.2024 12:20
red01
Ernst Kainerstorfer

Zum Abschluss der Sommergespräche sorgte Martin Thür für einen gewaltigen Shitstorm auf der Social Media-Plattform X. Er postete als Dankeschön an sein Team ein Gruppenfoto aller Beteiligter an der Sendung. Auf dem Bild waren mehr als 30 Personen zu sehen. Hunderte Poster kommentierten dies mit Statements wie „Dafür die Zwangsgebühren“, „Einer arbeitet, drei schauen zu“ oder „Hamma a bissi Urlaub g’macht.“ Aber auch mit Fragen wie „Was machen die alle?“ Worauf Thür die Funktionen der Ü-Wagen-Mannschaft penibel aufzählte: „3x Kamera (stationär), 2x Licht, 2x Ton, 1x Maske, 1x Bildtechnik, 1x Regie, 1x Ton-Regie, 2x Produktion, 3x Ausstattung, 2x ENG (Mobiles Kamerateam), 1x Drohne, 3x Wirtsleute, 1x Chefredakteur, 2x Redaktion, 1x Sendungsverantwortliche und 1x Martin Thür.“

Wie würde das Ganze ablaufen, wenn es jemand anderer machen würde? ExtraDienst befragte dazu Chili-Geschäftsführer Dominic Heinzl. Der merkt dazu an, dass das vom ORF schon einigermaßen dick aufgetragen wäre. Heinzl: „Wir haben unsere Sommergespräche mit den Promis abgewickelt. Da hatten wir einen Kameramann. Der hatte zwei Kameras und ist zwischen den zwei Kameras hin und her gegangen. Was jetzt nicht gewaltig professionell, aber durchaus kostengünstig ist …“

Und befragt, wie er die Sommergespräche für die Sender, für die er tätig ist, mit seiner Produktionsfirma Chili TV abwickeln würde? Heinzl: „Nun, wir würden eine Totale einsetzen. Womöglich noch eine Drohne. Und eine bewegliche Kamera. Das heißt, wir würden maximal zwei Kameraleute, einen Tonmeister, jemanden zum Schminken, einen Redakteur und den Moderator brauchen.“ Sprich: Sechs Personen.

Und was das bei Heinzl kosten würde? Der Chili-Geschäftsführer grinsend: „Nun, mit 20.000 Euro ist man bei mir dabei. Für eine komplette Sendung. Nicht gerechnet mein Honorar als Moderator.“ Da fragt man sich dann, warum beim ORF die Uhren so anders gehen …

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren