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ORF: Stiftungsrat segnete Finanzplan ab

Mehr Geld soll in Online und die Landesstudios fließen. Die Gehälter steigen um 3,2 Prozent .

28.11.2024 17:40
red01
© Thomas Ledl

Der ORF-Finanzplan für 2025 ist vom ORF-Stiftungsrat mit großer Mehrheit angenommen worden. Dieser sieht wie auch für 2024 eine schwarze Null vor. Zudem wurde bekannt, dass die ORF-Gehälter um 3,2 Prozent – plus eine Einmalzahlung – steigen. Und: Der Im Zentrum-Nachfolger soll am 12. Jänner erstmals gesendet werden, ein ZiB-Talk Ende März oder April.

Der Finanzplan sieht für 2025 etwa eine Aufrüstung im Onlinebereich mit rund 30 Mio. Euro für “online-first”-Produktionen und mehr Budget für die Landesstudios vor. Gleichzeitig spart das öffentlich-rechtliche Medienhaus rund 80 Mio. Euro ein – etwa durch vermehrtes Produzieren im Haus, eine Sachkostenbremse und restriktive Nachbesetzungen im Personalbereich. „Der ORF ist finanziell auf Kurs“, hielt ORF-Stiftungsratsvorsitzender Lothar Lockl fest. Der ORF spare und dennoch werde es mehr Programmangebot und -vielfalt geben.

„Das Budget zeigt, was mit gutem Management möglich ist“, lobte auch Thomas Zach, der den ÖVP-“Freundeskreis” im ORF-Stiftungsrat leitet und dem Finanzausschuss vorsitzt, die „konsequente Arbeit“ der Geschäftsführung. Durch die Reduktion der mit Blick auf den ORF-Beitrag unklaren „Geisterhaushalte“ auf mittlerweile unter 10.000 blicke man nun auf eine „solide Gebührenbasis“.

ORF-Beitrag beschäftigt weiterhin

Zuletzt wurde über die Arbeiterkammer Oberösterreich bekannt, dass dort 1.350 Beschwerden seit Einführung des ORF-Beitrags zu Jahresbeginn eingelangt sind. Viele Personen würden sich beklagen, dass sie mit unberechtigten Forderungen konfrontiert seien und der Kundenservice der ORF-Beitrags-Service GmbH (OBS) nicht erreichbar sei oder nicht zeitnahe reagiere. Die OBS wickelte bereits mehr als drei Millionen Kundenkontakte ab. „Natürlich gibt es noch die eine oder andere Problemstellung. Aber wir arbeiten daran“, beschwichtigte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann.

„Das neue System funktioniert nicht“, meinte wiederum der von der FPÖ-entsandte Stiftungsrat Peter Westenthaler. Heinz Lederer, Leiter des SPÖ-“Freundeskreises im obersten ORF-Gremium, forderte, dass nachgeschärft werden müsse, damit Beitragszahler nicht mit „harten und brutalen Maßnahmen“ konfrontiert würden. Man müsse das Gespräch mit ihnen suchen, dürfe sie nicht schlecht behandeln, damit man sie als ORF nicht verliere.

Beitragsprobleme gibt es auch im Bereich der Unternehmen. Konkret ist derzeit unklar, wie weiter mit Nebenstandorten verfahren wird. Eine Lücke in Millionenhöhe droht, wenn für diese künftig kein ORF-Beitrag mehr entrichtet werden müsste. Lederer bemängelte, dass Privathaushalte voll in der Pflicht seien, während Unternehmen sich ihrer Pflicht womöglich teils entledigen könnten. Dass sämtliche Wirtschaftsbereiche von der Verrechnung von Nebenstandorten ausgenommen werden, „kann es nicht sein“. Weißmann betonte, dass noch nichts fixiert sei, man dazu im Austausch mit dem Finanzministerium stehe und sich der ORF selbstverständlich an das Gesetz halte.

Neue ORF-Diskussionssendungen

Auskunft gab Weißmann auch zu in den Startlöchern stehenden Diskussionssendungen. So soll der Im Zentrum-Nachfolger erstmals am Sonntag, 12. Jänner, zu sehen sein. Die neue Moderation steht schon fest, wird aber noch geheim gehalten. Beim Hearing habe es aber spannende Bewerberinnen und Bewerber gegeben, verriet Weißmann. Unmittelbar danach soll ein Relaunch von Studio 2 und Konkret erfolgen. Einen ZiB-Talk kündigte er für Ende März bis April an.

Der ORF-Generaldirektor äußerte sich im Anschluss an die Stiftungsratssitzung zudem zu den laufenden Regierungsverhandlungen. Er betonte, dass man sich in wirtschaftlich „extrem schwierigen Zeiten“ befinde. In Zeiten von Fake News und zunehmend stärker werdenden internationalen Giganten wie Google oder Tiktok müsse man auf den heimischen Medienstandort achten und ihn sich als Gesellschaft leisten.

apa

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