KommAustria: Qualitätsjournalismus-Förderung vergeben
Rund 20 Mio. Euro wurden ausgeschüttet. Die "Kronen Zeitung" liegt mit rund 2,3 Mio. Euro an der Spitze.
Die Medienbehörde KommAustria hat zum zweiten Mal die mit insgesamt 20 Mio. Euro dotierte Qualitätsjournalismus-Förderung vergeben. Nachdem im heurigen Frühjahr die Mittel für 2022 ausgeschüttet wurden, kommunizierte man jetzt die Vergabe für das vergangene Jahr. An der Spitze lag die Kronen Zeitung, die insgesamt rund 2,3 Mio. Euro erhielt. Auf den Kurier entfielen 1,6 Mio. Euro, die Kleine Zeitung erhielt 1,3 Mio. Euro.
Auf den weiteren Plätzen folgen Der Standard mit 1,2 Mio. Euro und Die Presse mit rund einer Mio. Euro. Auf Österreich entfielen gesamt 755.000 Euro, die Tiroler Tageszeitung wiederum konnte rund 750.000 Euro an Fördermitteln lukrieren. Die Oberösterreichischen Nachrichten brachten es auf ca. 740.000 Euro, die Gratiszeitung Heute erhielt 715.000 Euro und die NÖN erzielte 695.000 Euro. Auf die Salzburger Nachrichten entfielen 615.000 Euro, die Vorarlberger Nachrichten erhielten knapp 600.000 Euro.
Die Ansuchen für die Qualitätsjournalismus-Förderung können immer erst rückwirkend eingereicht werden. Aufgeteilt ist sie in unterschiedliche Fördertöpfe, wobei die Journalismusförderung mit 15 Mio. Euro den größten Anteil ausmacht. Sie richtet sich nach der Anzahl des nach Kollektivvertrag oder kollektivvertragsähnlichen Verträgen festangestellten, redaktionellen Personals. Zusätzliche Mittel sind für Auslandskorrespondenten, ein vorhandenes Redaktionsstatut, Qualitätssicherungssysteme und Frauenförderpläne vorgesehen.
Mehr Inhalt
Weitere 2,5 Mio. Euro entfallen auf die Inhaltsvielfaltsförderung. Sie fördert regionale wie auch internationale und EU-Berichterstattung, so sie jeweils zumindest 20 Prozent des redaktionellen Inhalts ausmachen. Zudem hält die Qualitätsjournalismus-Förderung Mittel für Aus- und Weiterbildung, Medienkompetenz-Förderung, die Förderung von Selbstkontrolleinrichtungen sowie Presseclubs und schließlich Medienforschungsförderung bereit. Auch Medienpädagogikeinrichtungen sowie die Verteilung von Schüler-Abos werden unterstützt. Ansuchen können sowohl Print- als auch Online-Medien, sofern sie gewisse Kriterien hinsichtlich angestellter Journalisten und Nutzer erfüllen.
Berufsbegleitende Ausbildung fehlt
„In wirtschaftlich schwieriger Zeit für die heimischen Medienhäuser ist der Erhalt von Personal und guten Arbeitsbedingungen für einen qualitativ hochwertigen Journalismus eine Herausforderung und die Häuser warten sehr auf die Unterstützung“, so Martina Hohensinn, zuständiges Mitglied der KommAustria. Die genaue Prüfung der Einreichungen sei ein intensiver Prozess gewesen, gerade weil zwei Jahreszeiträume abgewickelt wurden. Hohensinn verwies zudem darauf, dass es zwar viele Ansuchen zu redaktionsinternen Ausbildungsmaßnahmen gab, aber kaum zu berufsbegleitende Aus- und Weiterbildung bei Ausbildungseinrichtungen. Hier wolle man Medieninhaber ermutigen, dem Personal aktiv Angebote zu unterbreiten.
apa