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Hass im Internet nimmt zu

Trotz neuer Gesetzeslage und verbesserten Hilfsangeboten steigt die Zahl der in Österreich gemeldeten Hass-Inhalte im Netz deutlich.
©unsplash

Viele Opfer trauen sich nicht, ihre Peiniger zu melden.

Die Meldungen gegen Hass im Netz in Österreich nehmen weiter zu: im vergangenen Jahr – von September 2020 bis August 2021 – gingen bei beim Verein ZARA satte 2.215 Meldungen ein. Dieser setzt sich ihm Rahmen der Beratungsstelle #GegenHassimNetz für ein friedlicheres Miteinander im digitalen Raum ein. Einer Aussendung des Vereins zufolge beziehen sich ein Großteil der gemeldeten Inhalte auf rassistische Ideologien.

Gerade im Zuge tragischer Geschehnisse, wie etwa Fällen von extremer physischer Gewalt oder Seenot bei Menschen auf der Flucht, komme es zu vermehrtem Auftreten von „rassistischer Gewalt im Netz“, so ZARA. Mehr als ein Drittel (36%) aller eingegangenen Meldungen könnten Straftatbestände erfüllen, davon werden die meisten entweder als Verhetzung oder Beleidigung eingestuft.

Dunkelziffer viel höher

Zwar bietet das neue Gesetzespaket umfassendere Möglichkeiten, sich gegen Hass im Internet zur Wehr zu setzen, und auch hat das Beratungsangebot zugenommen. Jedoch werden diese Möglichkeiten  nur in wenigen Fällen von Betroffenen wahrgenommen. Zu groß ist die Angst vieler Opfer, sich durch die Meldung der Inhalte noch mehr als Zielscheibe für die Täter herauszukristallisieren. Die Dunkelziffer an beleidigenden, verhetzenden oder gar schlimmeren Inhalten im Netz ist also deutlich höher. „Strafrechtliche Erweiterungen sind wichtig – doch der Kampf gegen Hass im Netz kann nicht allein auf dieser Ebene geführt werden: Neben verstärkter Informations- und Bildungsarbeit müssen endlich auch die Plattformen ihre Verantwortung wahrnehmen“, appelliert Caroline Kerschbaumer, die Geschäftsführerin von ZARA.

APA/Red.

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