Skip to content

Viele Sechsjährige haben Smartphones

Fast ein Viertel der Sechsjährigen hat schon ein eigenes Smartphone – und wird dabei kaum von den Eltern kontrolliert
©unsplash

Neben Cybermobbing, Online-Grooming und dem Zugang zu verstörenden Inhalten ist auch eine potenzielle Social-Media-Sucht ein Risikofaktor für die Kinder

Kinder, die schon in der Volksschule ein eigenes Smartphone besitzen, sind längst zur Normalität geworden. Eine neue Studie von von Amárach Research in Irland zeigt nun aber, dass das Phänomen größer ist, als bisher angenommen: Demnach besitzt fast ein Viertel der Sechsjährigen ein eigenes Smartphone. Außerdem dürfen 45 Prozent der Zehnjährigen ihr Smartphone im Schlafzimmer benutzen. Diese Ergebnisse zeigten sich im Zuge einer Umfrage unter 900 Eltern von Kindern im Alter von fünf bis 17 Jahren mit Smartphone-Zugang. In Auftrag gegeben hat die Studie die Wohltätigkeitsorganisation CyberSafeKids, die sich für Sicherheit von Kindern im Internet einsetzt.

Besorgte, aber untätige Eltern

Obwohl so viele Eltern ihren Kindern schon in frühen Jahren ein Smartphone benutzen lassen, sind die Sorgen ihrerseits groß: Mehr als ein Viertel der befragten Eltern zeigt sich „äußerst besorgt“, was die Risiken von Online-Grooming (also die gezielte Kontaktaufnahme durch Erwachsene in sexueller Missbrauchsabsicht) und Cybermobbing angeht. Selbiges gilt auch für die Zugriffsmöglichkeiten auf pornografische oder selbstverletztende Inhalte sowie eine potenzielle Social-Media-Sucht.

Erstaunlicherweise nutzen trotzdem nur 28 Prozent der Eltern die Kindersicherungs-Funktion auf den Smartphones, die beispielsweise gewisse Inhalte einschränkt oder das Nutzungsverhalten zeitlich begrenzt. Generell sagen etwa 80 Prozent mit Kindern im Alter von elf Jahren mit Smartphones, dass sie den Internetzugang der Kinder nur manchmal oder gar nie überwachen. An Wochenenden und Feiertagen ist die Überwachung noch geringer. 20 Prozent der Eltern sind sogar der Meinung, dass die Vorteile, die das Internet ihren Kindern bringen könnte, schwerer wiegen als die damit einhergehenden Risiken.

Ergebnisse besorgniserregend

Laut CyberSafeKids-Chef Alex Cooney geben die Ergebnisse der Untersuchung Grund zur Besorgnis. Es sei eine „besorgniserregende Lücke zwischen dem Zugang von Kindern und der Fähigkeit ihrer Eltern“ festgestellt worden.  Eltern müssten sich darüber im Klaren sein, dass die Sicherheit jedes Kindes gefährdet ist, wenn es uneingeschränkten und unbeaufsichtigten Zugang zu intelligenten Geräten habe. Es sei zudem besorgniserregend, dass Kindern erlaubt wird, Smartphones alleine in ihrem Schlafzimmer zu benutzen.

„Eine unserer wichtigsten Aufgaben als Eltern ist es, für die Sicherheit unserer Kinder zu sorgen – sowohl offline als auch online“, äußert sich Debbie Cullinane, Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche, zur Studie. „Wissen ist Macht und im heutigen digitalen Zeitalter ist es unerlässlich, klare Grenzen zu setzen und Kinder mit geeigneten Infos zu versorgen. Indem wir positives Verhalten vorleben, Grundwerte vermitteln und eine offene Kommunikation fördern, können wir gemeinsam durch die Online-Welt navigieren und ein sichereres Online-Erlebnis für unsere Kinder und Jugendlichen fördern.“

PTE/Red.

Gefällt Ihnen der Beitrag?
Facebook
Twitter
LinkedIn
Telegram
WhatsApp
Email
Cookie-Einwilligung mit Real Cookie Banner