Eine Studie der University of Sydney berichtet über neueste Erkenntnisse der Entwicklung von Sozial Medien. Mit dem Beginn der ersten Social-Media-Firmen kamen auch die Versprechungen über zukünftige globale Konnektivität und den Aufbau von internationalen Communities Im Laufe der Zeit – gefördert durch die starken kommerziellen Zwängen – verschob sich der Schwerpunkt jedoch in Richtung Werbung.
Wirtschaftsinformatiker Uri Gal berichtet über zahlreiche Belege, welche diese Entwicklung mit einer Reihe negativer persönlicher und sozialer Auswirkungen verbindet. „Es hat sich beispielsweise gezeigt, dass soziale Medien eine wesentliche Ursache für die steigende Häufigkeit von Angstzuständen und Depressionen bei Teenagern und insbesondere bei Mädchen sind“, so Gal. Fast alle Indikatoren für eine schlechte psychische Gesundheit sowie Selbstmordgedanken von 2011 bis 2021 haben zugenommen. Dies zeigte ein Studie der Centers for Disease Control und Prevention über Oberstufenschüler in der USA.
Ein weiteres Problem sind Echokammern. Diese bieten Nutzern – gefördert durch deren Anonymität sowie fehlende Faktenprüfung – die Möglichkeit, extreme Inhalte durch Teilen zu verbreiten. Daraus entwickeltet sich ein politisches Umfeld, in welchem Kompromisse und Verständnis schwierig sind, was zu zunehmend polarisierten politischen Positionen führt.
Mehr antisemitische Ansichten
Als ein Beispiel nennte der Wirtschaftsinformatiker die Plattform TikTok. Deren User zeigten im Vergleich zu Nicht-Usern eine höhere Zustimmung zu einer Reiher antisemitischer Ansichten. Dabei reicht bereits eine tägliche Nutzung von nur 30 Minuten aus, um eine um 17 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit zu haben, antisemitische oder antiisraelische Gefühle zu entwickeln.
PA/Red.