Laudatio für den Medienforscher Kaltenbrunner
Für Verdienste um Forschung und Ausbildung erhält Andy Kaltenbrunner das Goldene Ehrenzeichen der Republik.

Am 24. Juni wurde der Medienforscher Andy Kaltenbrunner von Bundespräsident Alexander Van der Bellen mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich geehrt. Die feierliche Übergabe erfolgte durch Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner. In der offiziellen Würdigung betonte Sektionschef Elmar Pichl Kaltenbrunners Rolle als „prägende Kraft in der österreichischen Medienwelt“.
Wegbereiter der Medienausbildung
Kaltenbrunner, Geschäftsführer des Medienhaus Wien, zählt zu den Architekten journalistischer Studiengänge im Land. Bereits 2003 wirkte er am Aufbau des ersten einschlägigen FH-Studiums in Wien mit, später folgten weitere Programme an der FH des BFI sowie das Weiterbildungsangebot des Wiener Forums Journalismus und Medien (fjum). Auch in der Forschungslandschaft hat Kaltenbrunner durch Projekte im Rahmen des Wissenschaftsfonds FWF und durch internationale Lehraufträge Akzente gesetzt.
Forschungsnah und systemintegriert
Die Auszeichnung verweist auf ein beeindruckendes Netzwerk akademischer Tätigkeiten, das Kaltenbrunner über Jahrzehnte aufgebaut hat – im In- wie im Ausland. Seine Forschungsprojekte, vielfach im Auftrag oder in Kooperation mit öffentlichen Stellen, begleiten die österreichische Medienpolitik seit langem. Dabei ist sein Wirken eng an bestehende Strukturen und Institutionen angebunden geblieben. Kritische Impulse im Sinne einer aktiven Medienpolitik – als öffentliche Stimme – oder medienethischen Positionierung im hörbaren Bereich sind hintan geblieben.
Kaltenbrunner verkörpert einen österreichischen Medientypus, der fachliche Expertise mit institutioneller Anschlussfähigkeit verbindet und in akademischen Zirkeln ein vorbildhaftes Bild abgibt – tautologisch im besten Sinne. Eine Rolle, die im politischen und medienpolitischen Gefüge der Zweiten Republik zweifellos geschätzt wird – und nun auch offiziell ausgezeichnet wurde.
(red)