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KI an Schulen: Ein zweischneidiges Schwert

Erziehungswissenschaftler der Universität Malmö fordert bei allen Vorteilen eine Regulierung
© KI generiert mit DALL·E von OpenAI

KI-Tools können gerade Lehrern eine Stütze sein, sollten aber mit Bedacht eingesetzt werden

Künstliche Intelligenz durchdringt aktuell jeden Bereich im privaten, geschäftlichen und öffentlichen Umfeld. So sind natürlich auch Schulen nicht davor gefeit. Auch hier findet generative KI immer mehr Bedeutung – nicht immer zur Freude der Lehrer und Eltern. Wie eine neue Untersuchung der Universität Malmö unter der Leitung von Erziehungswissenschaftler Thom Axelsson zeigt, könnte KI allerdings für die Lösung vieler Probleme in Schulen hilfreich sein: So könnten einzelne Schüler KI-angepasste Aufgaben mit einem auf sie abgestimmten Schwierigkeitsgrad erhalten. Damit hätten Lehrkräfte mehr zeitliche Ressourcen für jene Kinder übrig, die persönliche Zuwendung dringender benötigen. Außerdem könne KI den Verwaltungsaufwand für Lehrer verringern, den Unterricht verbessern und den Schulen somit langfristig Zeit und Geld sparen. Im Grunde benötige es schlichtweg eine harmonische Symbiose aus KI-gestütztem Unterricht und persönlichem Einsatz der Lehrkräfte.

Risiko von Einflussnahme großer Unternehmen

Um einen verantwortungsvollen Umgang zu gewährleisten, brauche es laut Axelsson allerdings staatliche Richtlinien für KI-Tools. Das betreffe einerseits ethische Aspekte, aber andererseits auch fehlende Marktregulierungen. Die Studie führt bezüglich letzterem an, dass sich eine Schule sonst schnell von einem marktbeherrschenden Unternehmen wie Google, Microsoft oder Amazon abhängig machen könnte. Das müsse dringlichst vermieden werden. Denn – greift ein derartiger Mega-Konzern in Schulen ein, könnte die Transparenz sinken, und externe Akteure könnten zu viel Einfluss auf das Bildungssystem bekommen. Zudem könnten die Daten in falsche Hände gelangen, warnt der Forscher.

Könnte man diese Europalette voller Risiken beseitigen oder zumindest minimieren, würden den Lehrern allerdings unzählige neue Möglichkeiten zur Verfügung stehen. So könne etwa nicht nur das jeweilige Unterrichtskonzept optimiert, sondern auch die Notenvergabe strikt vereinheitlicht werden.

Zwischenmenschlichkeit geht verloren

„Regelungen müssen auf allen Ebenen vorhanden sein, insbesondere aber zunächst auf EU- und Landesebene. Es hat viel mit Transparenz zu tun und es muss klar sein, wo Entscheidungen getroffen werden. Ich vermute jedoch, dass KI zunächst genutzt und erst später reguliert wird“, verdeutlicht Axelsson.

Zudem betont der Forscher, dass KI beispielsweise in der Sonderpädagogik äußerst hilfreich wäre. Allerdings befürchtet er, es gehe „etwas Zwischenmenschliches verloren, wenn man nur Kontakt mit einer Maschine hat. Es gibt einen fürsorglichen Teil der Schule und Bildung, der bei allen Formen der Digitalisierung verloren gehen kann. Der soziale Teil der Schule könnte durch KI noch mehr in Vergessenheit geraten“.

PTE/Red.

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