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Im Iran Journalistin wegen Berichts über Tod von Amini vor Gericht

Niloofar Hamedi hatte laut Ehemann keine Chance auf angemessene Verteidigung
©unsplash

Der Iran geht drakonisch gegen Journalisten vor, die über den Tod der Kurdin Mahsa Amini und die dadurch ausgelösten landesweiten Protesten berichtet haben. Am Dienstag musste sich die Journalistin Niloofar Hamedi hinter geschlossenen Türen vor Gericht verantworten. Die Verhandlung “endete in weniger als zwei Stunden, ihre Anwälte hatten keine Gelegenheit, sie zu verteidigen”, twitterte ihr Ehemann Mohammad Hossein Adshorlu.

Hamedi habe alle Vorwürfe zurückgewiesen und betont, dass sie ihre Pflicht als Journalistin auf gesetzlicher Grundlage erfüllt habe. Am Montag hatte ein ähnlicher Prozess gegen die Journalistin Elaheh Mohammadi begonnen. Beide Frauen wurden wegen ihrer Berichterstattung über den Tod der 22-jährigen unter anderem wegen “Kollaboration mit feindlichen Mächten” angeklagt und sind seit über acht Monaten inhaftiert.

Hamedi hatte ein Foto von Aminis Eltern auf Twitter veröffentlicht. Darauf ist zu sehen, wie sie sich in einem Krankenhaus in Teheran umarmten, während ihre Tochter im Koma lag. Mohammadi schrieb über Aminis Beerdigung in ihrer kurdischen Heimatstadt Sakes. Der iranische Geheimdienst und der Nachrichtendienst der Revolutionsgarden hatten beide Frauen beschuldigt, Agenten des US-Geheimdienstes CIA zu sein.

Seit dem Tod von Amini am 16. September rollt eine Protest-Welle durch den Iran. Amini war von der sogenannten Sittenpolizei festgenommen worden, weil ihr Kopftuch unangemessen getragen haben soll. Die Proteste haben sich zur größten Herausforderung für die Führung seit Gründung der Islamischen Republik 1979 ausgewachsen.

APA/Red.

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