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Prominenter Journalist zu sechs Jahren Haft verurteilt

Vorwurf der Geldwäsche
©unsplash

In einem viel beachteten Prozess ist in Guatemala ein prominenter Zeitungschef zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Wegen Geldwäschevorwürfen erhielt der Gründer der regierungskritischen Zeitung “El Periódico”, José Rubén Zamora, zudem eine Geldstrafe, wie das Gericht am Mittwoch mitteilte. In zwei anderen Anklagepunkten wurde er freigesprochen. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte gegen den 66-Jährigen 40 Jahre Haft beantragt.

Der mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnete Journalist saß bereits seit elf Monaten in Untersuchungshaft. Er war der Geldwäsche in Höhe von 300.000 Quetzales (rund 35.000 Euro), Vorteilsgewährung und Erpressung beschuldigt worden. Zamora wirft jedoch der konservativen Regierung des Präsidenten Alejandro Giammattei vor, ihn wegen seiner Berichterstattung über Korruption zu verfolgen. Die Regierung bestreitet dies. Gegen das Urteil kann noch Berufung eingelegt werden.

Als Folge des Strafverfahrens musste Zamoras 1996 gegründete Zeitung, die zu den wichtigsten in Mittelamerika zählte, vor rund einem Monat endgültig den Betrieb einstellen. Die Festnahme Zamoras im Juli 2022 wurde von Organisationen zur Verteidigung der Pressefreiheit verurteilt. Auch UN-Generalsekretär António Guterres hatte sich besorgt über den Fall geäußert. In Guatemala stehen am 25. Juni Präsidenten-, Parlaments- und Bürgermeisterwahlen an.

APA/Red.

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