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Eingeschnappt

In der Causa Ski Austria Logo hakte ExtraDienst bei Scholz & Friends nach. Deren Strategie: Fragen abzuwehren, Gespräch durch Auflegen beenden. Ski Austria präsentierte sich da schon aufgeschlossener.

Das Ski Austria-Logo schlägt hohe Wellen

Diese Geschichte schlägt Wellen. Als ExtraDienst-Herausgeber Christian W. Mucha ankündigte, das – nicht nur seiner Meinung nach, sondern – wie ein gewaltiger Shitstorm in den sozialen Medien belegt – misslungene Logo des Österreichischen Skiverbandes, nunmehr Ski Austria, nicht einfach so hinzunehmen, sondern Alternativen entwickeln zu lassen, ging es los. Unzählige namhafte Werbeagenturen, Kreative, Grafiker, Künstler, die hierzulande große Namen haben, klinkten sich in die Diskussion ein.

Mittlerweile liegen der ExtraDienst-Redaktion dutzende Zusagen vor, in denen namhafte Spitzenagenturen wie GGK Mullenlowe, Cayenne oder Madison, um nur drei zu nennen, ihre Mitwirkung an unserem Wettbewerb angekündigt haben.

Natürlich hat ExtraDienst auch versucht, im Sinne des Mottos „audiatur et altera pars“, die betroffene Agentur Scholz & Friends zu kontaktieren. Was leider am Freitag nicht mehr möglich war. Heute früh erreichte ExtraDienst-Herausgeber Christian W. Mucha Sebastian Bayer am Handy, der das Gespräch allerdings „kurz“ hielt. Bayer wörtlich: „Ich gebe keinen Kommentar ab. Sie können mir gerne Fragen schicken.“ Danach legte er auf.

Da Mucha nicht so schnell aufgibt, rief er ein zweites Mal an, und im Hintergrund meldete sich Christoph Schlossnikel. Er sei der kreative Geschäftsführer von Scholz & Friends. Man werde schriftliche Anfragen beantworten, doch solle sich der ExtraDienst direkt an den Österreichischen Skiverband, sprich Ski Austria, wenden.

Das haben wir umgehend danach getan. Dessen Chefin für Marketing und Kommunikation, Christiane Gasser, verschob für uns ein Meeting mit acht Teilnehmern und teilte uns folgendes mit:

Im Herbst 2022 gab es eine Präsidiumssitzung, in der das Logo einstimmig verabschiedet wurde. Der Österreichische Skiverband ist ein gemeinnütziger Verein mit sieben Gesellschaften und die Dachorganisation der Bundesländerverbände.

Man habe mit verschiedenen Agenturen kommuniziert, um ein neues Logo und eine neue Corporate Identity zu entwickeln. Es gäbe ein Briefing dafür. Und: sie sicherte zu, das entsprechende Briefing baldmöglichst an den ExtraDienst zu schicken. Mündlich führte sie aus: „Es war das Ziel, dass man die Markenstory nicht erfindet, sondern findet. Über diesen Prozess haben sich verschiedene Varianten ergeben, wo man sich letztendlich für die präsentierte Variante entschieden hat.“

Zum Honorar wolle sie sich nicht äußern, fügte jedoch hinzu, dass eine entsprechende Ausschreibung nicht vorgesehen war.

Auch zu der Höhe des Honorars, das mit über 100.000 Euro in der Branche kolportiert wird, wollte sie sich nicht äußern.

Fazit: Es gab Besprechungen mit mehreren – laut Angabe von Gasser durchwegs österreichischen – namhaften Agenturen/Kreativgruppen, um zum neuen Logo zu kommen. Das Logo, für das man sich schlussendlich entscheiden hat, sei eine Geschmacksfrage. Die Beauftragung von Scholz & Friends dürfte wohl ohne Ausschreibung erfolgt sein, die Auftragserteilung an Scholz & Friends wurde im Präsidium durchgewunken. Auf die Frage, ob man im Österreichischen Skiverband so offen sei, wenn ein besseres Logo von ExtraDienst präsentiert würde, das „missglückte“ Logo durch ein Neues auszutauschen, gab es keine Antwort.

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