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Digitalriesen bleiben wortkarg zum Kampf gegen Fake News

Analyse von Faktencheckplattformen GADMO und EDMO stellt zahlreiche Mängel bei Plattform-Berichten fest
©unsplash

Desinformation und Fake News sind ein weitverbreitetes Problem auf digitalen Plattformen. Der Code of Practice on Disinformation (CoP) stellt eine von der EU-Kommission initiierte Selbstverpflichtung von großen Playern wie Google, Meta oder TikTok dar, die 128 Maßnahmen im Kampf gegen Desinformation vorgibt. Eine Analyse der Faktencheckeinrichtungen GADMO und EDMO zeigt nun, dass die Selbstauskünfte der Plattformriesen zur Einhaltung des CoP dürftig sind.

Ein Team aus Wissenschafterinnen und Wissenschaftern untersuchte im jüngst veröffentlichten “CoP-Monitor” die Reports der Plattformen und wertete deren quantitative wie auch qualitative Informationen aus. Das Ergebnis: Die Qualität der Plattformreports ist insgesamt weniger als angemessen. Ca. die Hälfte der anwendbaren Maßnahmen wies unvollständige oder fehlende qualitative Informationen auf. In 58 Prozent der Fälle fehlten quantitative Daten.

Am schlechtesten schnitt X (vormals Twitter) ab, das mittlerweile aus dem Code of Practice ausgestiegen ist, aber dennoch einen Transparenzbericht eingereicht hat. Plattformübergreifend schwach waren die Werte bei der Zusammenarbeit mit externen Wissenschaftern. Auch fehlten vielfach Daten über die Bekämpfung von Fake-Accounts. An mehreren Stellen stellten die Autorinnen und Autoren der Analyse zudem substanzielle Zweifel an den Angaben der Plattformen fest. Eine der Empfehlungen lautet daher, das Plattform-Monitoring auszubauen und zu institutionalisieren.

Das German-Austrian Digital Media Observatory (GADMO) wird vom Institut für Journalistik der TU Dortmund geleitet und forciert die Bekämpfung von Falschbehauptungen und Desinformationskampagnen im Internet. Faktencheckexperten prüfen dabei nicht nur Inhalte auf ihren Wahrheitsgehalt, sondern kontrollieren auch, ob digitale Plattformen und soziale Netzwerke genug im Kampf gegen Fake News tun. Mit an Bord sind etwa die APA – Austria Presse Agentur, die Deutsche Presse-Agentur (dpa), die Agence France-Presse (AFP) und das Recherchenetzwerk Correctiv.

APA/Red.

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