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Digitalisierung: Österreich steht im EU-Schnitt gut da

Beim Infrastrukturausbau hapert es aber noch - Auch EU als Ganzes liegt noch klar hinter ihren Zielen für 2030 zurück
©unsplash

Österreich liegt bei der Digitalisierung in vielen Punkten über dem EU-Schnitt. Laut dem am Mittwoch von der EU-Kommission veröffentlichten Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) für 2023 trifft dies bei den digitalen Kompetenzen sowie bei der Digitalisierung von Unternehmen und Verwaltung zu. Ein Schwachpunkt bleibt der Infrastrukturausbau. Auch die von der EU-Kommission gesteckten Ziele der “Digitalen Dekade” sind EU-weit noch lange nicht erreicht.

“Für Österreich ist es essenziell, dass wir zu den Digitalisierungs-Gewinnern gehören. Daher werden wir unsere Bemühungen im Bereich der Infrastruktur und bei digitalen Verwaltungsservices weiter verstärken”, betont Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky in einer Aussendung.

Bei der digitalen Infrastruktur gebe Österreich ein gemischtes Bild ab, schreibt die EU-Kommission: Einerseits erreiche die 5G-Abdeckung für bewohnte Gebiete 92 Prozent, andererseits sei man hierzulande mit 55 Prozent noch weit weg vom Ziel einer vollständigen Versorgung mit einer festen Gigabit-Verbindung.

In Österreich haben laut DESI-Index rund 63 Prozent der Bevölkerung zumindest grundlegende digitale Kompetenzen. Das sind mehr als der EU-Durchschnitt von 54 Prozent, liegt aber noch klar unter dem EU-Ziel von 80 Prozent bis 2030. Ein Problem sei zudem der Mangel an IT-Fachkräften. Österreich liege hier mit fünf Prozent aller Arbeitskräfte zwar wiederum über dem EU-Schnitt – gemessen an der Zusammensetzung der österreichischen Wirtschaft sei dies aber wenig, so die EU-Kommission.

Bei der Digitalisierung der Verwaltung komme Österreich gut voran und befinde sich im EU-Schnitt. Positiv hebt die Kommission hier die Digitalisierung im Gesundheitsbereich hervor, wo Österreich ein Spitzenreiter sei. Auf ein Gesamtranking der EU-Länder hat die Kommission heuer verzichtet – Österreich erreichte hier vor einem Jahr noch den 10. Platz.

Im Rahmen des ersten Berichts zur “Digitalen Dekade”, der ebenso am Mittwoch veröffentlicht wurde, wolle man den Fokus auf den Stand in der EU setzen und auf die spezifische Situation in den Mitgliedstaaten eingehen, sagte eine Vertreterin der Brüsseler Behörde. Im Rahmen der “Digitalen Dekade” legt die Kommission ihre Ziele für den digitalen Wandel in der EU bis 2023 fest. Mit Blick auf die EU als Ganzes liegt die Union in mehreren Kategorien noch weit hinter diesen Zielen zurück. Während die Digitalisierung der Verwaltung recht weit fortgeschritten ist, ist die noch zu füllende Lücke im Bereich der Unternehmen noch recht groß.

“Der Weg hin zur vollen Erreichung der Ziele der Digitalen Dekade ist noch lang”, kommentierte die Vizepräsidentin der EU-Kommission Vera Jourova den Report. “Wir müssen unsere Bemühungen beschleunigen, um die Ziele für 2030 zu erreichen”, fügte EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton hinzu.

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