Deutscher Fernsehpreis: Mainz punktet, Otto feiert
Der Deutsche Fernsehpreis brachte heuer viele Gewinner hervor – sehr oft stand das ZDF im Rampenlicht.

Am Mittwochabend, 10. September 2025, wurde in Köln der Deutsche Fernsehpreis vergeben. Einen „Abräumer des Abends“ gab es zwar nicht, doch ein Sender stach heraus: das ZDF. Vier Preise in den Hauptkategorien und drei weitere bei der „Nacht der Kreativen“ am Vortag belegen eine starke Präsenz des Mainzer Hauses.
ZDF setzt Akzente
Als beste Drama-Serie wurde die Koproduktion „KRANK Berlin“ (ZDFneo/Apple TV+) ausgezeichnet – ein Blick in den Alltag einer Berliner Notaufnahme. Ebenfalls prämiert: die Doku „Systemfehler: Der Cum-Ex Skandal“, die Infotainment-Reihe „37°Leben: Against All Gods – Die Glaubens-WG“ sowie die Parlamentsberichterstattung des Senders phoenix. Schon bei der „Nacht der Kreativen“ am Dienstag hatten ZDF-Produktionen drei Auszeichnungen in den Personenkategorien erhalten.
Erfolge für ARD und Streamer
Die ARD konnte in der Fiktion punkten: Maria Furtwängler wurde als beste Schauspielerin für Bis zur Wahrheit ausgezeichnet, Leonard Kunz als bester Schauspieler für Ein Mann seiner Klasse. Dieses Armutsdrama gewann zusätzlich in der Kategorie „Bester Fernsehfilm/Mehrteiler“. Ebenfalls erfolgreich war die Serie Herrhausen – Der Herr des Geldes.
Auch die Streamingdienste waren vertreten: Netflix siegte mit der Reality-Show Kaulitz & Kaulitz, die sich ausgerechnet gegen Heidis Klums Germany’s Next Topmodel durchsetzte. Prime Video erhielt eine Auszeichnung für die Dokuserie German Cocaine Cowboy – Der Deutsche im Cali-Kartell.
ProSiebenSat.1 feierte mit dem „Joko-und-Klaas-Universum“ zwei Preise: Teddy Teclebrhan für Wer stiehlt mir die Show? und Ein sehr gutes Quiz (mit hoher Gewinnsumme) als beste Unterhaltungsshow.

Auch RTL Deutschland konnte bei der Gala punkten und sammelte insgesamt fünf Preise – damit reihte sich die Kölner Sendergruppe hinter ZDF und ARD ein. Ausgezeichnet wurde bei RTL Burkhard Kress für die Moderation des EXTRA Spezial: Krebs – warum meine Diagnose Ihr Leben verändern kann.
VOX erhielt die Trophäe im Bereich Factual Entertainment für Herbstresidenz mit Tim Mälzer und André Dietz. Damit setzte auch die Kölner Privatsendergruppe ein Lebenszeichen – wenn auch nur punktuell. Drei weitere Preise gingen an Produktionen von RTL+, darunter Ich bin Dagobert (beste Ausstattung Fiktion), ZEIT Verbrechen (beste Montage Fiktion) und der Förderpreis für Nachwuchsschauspieler Samuel Benito.
Otto rollt durchs Studio
Für einen besonderen Moment sorgte Otto Waalkes, der den Preis für sein Lebenswerk erhielt. In einem Golfmobil mit Discokugel fuhr er auf die Bühne, sang Klassiker wie Friesenjunge und stimmte zum Finale Wir haben Grund zum Feiern an – ein Auftritt, der die Gala in ein Volksfest verwandelte.

Wo Gewinner gefeiert werden, bleiben auch Enttäuschungen nicht aus. So musste Heidi Klum zusehen, wie ihr Dauerbrenner Germany’s Next Topmodel in der Kategorie Reality von den Kaulitz-Brüdern überflügelt wurde. Auch die Helene Fischer Show, sonst Quotenbank und Show-Gigant im ZDF, ging leer aus. Sie war nominiert, schaffte es aber nicht auf die Siegerliste.
(PA/APA/red)