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Der Kündigungs-Standard

Beim Personalabbau von 25 Journalisten übt die eigene Community harsche Kritik an Transparenz und Haltung.

23.09.2025 10:26
Redaktion
© DALL.E / MGM

Klarer Kurs für die Zukunft betitelt der Standard eine Meldung in eigener Sache, wo er ankündigt, dass er 25 Mitarbeiter abbaut. Auch ein Ansatz, den – durch den werbeschwachen Markt und das Abwandern von Geld in die internationalen digitalen Kanäle – beim Namen zu nennen.

Unter den eigenen Postern erntet der Standard dafür Kritik, Spott und Häme.

So schreibt einer: „Die Geschäftsführung verspricht mehr Qualitätsjournalismus mit weniger Journalisten. Aha.“

Ein anderer merkt an: „Es setzt sich fort, was seit Jahren den österreichischen Journalismus tötet: Die Redaktionen werden ausgehungert. Ältere, teure Leute verlieren die Jobs, die Jungen dürfen APA-Meldungen umformatieren. Zeit für Recherche bleibt keine.“

Ein Dritter wird deutlich: „Wenn Hofer 300 von 13.000 Mitarbeitern raushaut, kommt ein Mordsartikel. Wenn der Standard 25 von 500 entlässt – immerhin doppelt so viel – nennt man das ‚Klarer Kurs für die Zukunft‘.“

Der nächste schreibt: „Irgendwie befürchte ich, dass künftig die Artikel nur noch von einer KI geschrieben werden.“

Und ein Fünfter: „Tut mir leid für die Kollegen, die ganz offensichtlich gekündigt wurden. Wäre schön, wenn das auch so klar geschrieben worden wäre, anstatt in diesem Marketingartikel.“

Und so geht’s bis dato mit 207 Postings dahin.

Nicht erfreulich, wenn man auf der eigenen Page von den eigenen Lesern abgewatscht wird. Vielleicht verschreibt sich der Standard ja künftig mehr Wahrhaftigkeit in der Eigenberichterstattung, die er sich sonst in der Fremdberichterstattung so groß auf die Fahnen schreibt.

MEDIKRATIUS

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