Führungswechsel im Bertelsmann-Konzern
Thomas Rabe tritt nach 15 Jahren ab - Mohn-Enkel Thomas Coesfeld übernimmt die Spitzenfunktion.
Bertelsmann SE & Co. KGaA hat eine der wichtigsten Personalentscheidungen seiner jüngeren Unternehmensgeschichte getroffen. Nach 15 Jahren an der Spitze wird Konzernchef Thomas Rabe Ende 2026 abtreten. Ab dem 1. Jänner 2027 übernimmt Thomas Coesfeld die Führung des internationalen Medien-, Dienstleistungs- und Bildungskonzerns mit Sitz in Gütersloh. Damit setzt Bertelsmann auf eine neue Führungskraft an der Unternehmensspitze.
Langjähriger Chef tritt ab
Rabe, der seit 2012 im Amt ist und Bertelsmann durch eine Phase tiefgreifender Umstrukturierungen geführt hat, wird seinen Vertrag regulär erfüllen und den Übergang aktiv begleiten. Unter seiner Führung wurden zentrale Geschäftsfelder konsolidiert, das Bildungsgeschäft ausgebaut und die digitale Transformation des Konzerns forciert.
Coesfeld als strategischer Nachfolger
Thomas Coesfeld, derzeit CEO der Musiksparte BMG, gilt als analytisch denkender Manager mit klarer Kommunikationslinie. Nach Stationen bei McKinsey begann er 2016 bei Bertelsmann, übernahm Verantwortung im Druckbereich und wechselte 2020 zu BMG. Dort wurde er zunächst Finanzchef und 2023 zum CEO bestellt. Seine Bestellung an die Konzernspitze gilt als Signal für Kontinuität und eine langfristig angelegte Strategie.
Aufsichtsratschef Christoph Mohn erklärte, Coesfeld bringe als Unternehmer und Manager alle Voraussetzungen mit, um den Konzern erfolgreich weiterzuführen und die Zukunft von Bertelsmann zu sichern. Der Führungswechsel markiere zugleich einen Generationenübergang in der Unternehmensleitung.
Neuer Chef für RTL Group
Parallel zur Konzernnachfolge wurde auch die Neubesetzung der Leitung der europäischen TV-Tochter RTL Group bekanntgegeben. Der französische Medienmanager Clement Schwebig, derzeit bei Warner Bros. Discovery für Westeuropa und Afrika verantwortlich, wird im Mai 2026 die Nachfolge von Thomas Rabe antreten. Schwebig soll die digitale Transformation der Sendergruppe weiter vorantreiben, insbesondere im Streaming- und Produktionsbereich.
(APA/Reuters/red)
