Opernball 2025 sorgte für Rekordquoten

Der 67. Wiener Opernball am 27. Februar 2025 erwies sich erneut als Publikumsmagnet im österreichischen Fernsehen. Die Live-Übertragung des ORF lockte bis zu 1,47 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer vor die Bildschirme. Besonders die Eröffnung um 21:40 Uhr verzeichnete mit durchschnittlich 1,355 Millionen Zusehern einen Marktanteil von 54 Prozent. Insgesamt erreichte die gesamte Übertragung einen durchschnittlichen Marktanteil von 49 Prozent. Auch international stieß der Ball auf großes Interesse: Über den Sender 3sat verfolgten in Deutschland durchschnittlich 836.000 Personen das Ereignis, wobei die Eröffnungssendung Spitzenwerte von 1,476 Millionen Zusehern erzielte.

Konkurrenz und Übertragungsrechte

Während der ORF die exklusiven Live-Übertragungsrechte des Opernballs innehatte, waren auch andere österreichische Sender präsent. ATV berichtete mit Formaten wie “Heinzl und die VIPs” über das gesellschaftliche Ereignis, während oe24.tv und krone.tv ebenfalls umfangreiche Berichterstattungen boten. Allerdings waren diese Sender auf Interviews und Hintergrundberichte beschränkt, da sie keine Live-Bilder aus der Oper senden durften.

Prominente Gäste und Highlights

Die Ballnacht glänzte mit einer Vielzahl prominenter Gäste. Leni Klum, Tochter von Heidi Klum, zog mit ihrem eleganten Auftritt die Blicke auf sich. Auch Ed Westwick, bekannt aus der Serie “Gossip Girl”, zählte zu den internationalen Stars des Abends. Die heimische Prominenz war ebenfalls stark vertreten. Zudem wurden Persönlichkeiten wie Franziska Knuppe, Bruce Darnell, Prinzessin Lilly zu Sayn-Wittgenstein und Popstar Sasha mit seiner Frau Julia Röntgen gesichtet.

Höhepunkt der Eröffnung war die Darbietung von Nadine Sierra, Juan Diego Flórez und Maria Nazarova, die mit ihren herausragenden Gesangseinlagen das Publikum begeisterten.

Glanz und Schatten der Übertragung

Die ORF-Übertragung wurde von einem erfahrenen Moderatorenteam gestaltet. Mirjam Weichselbraun, Andi Knoll, Marion Benda, Silvia Schneider und Teresa Vogl führten durch den Abend und legten dabei einen starken Fokus auf die modischen Aspekte des Balls. Knoll tat sich bei Interviews mit englischsprachigen Gästen ziemlich schwer, dafür glänzte er bei spontanen Gesprächen mit jungen Ballbesuchern.

Ein Kritikpunkt betraf die starke Betonung von Sponsoren im ersten Teil der Übertragung. Manche Interviews wurden auf eine Art und Weise geführt, die den Eindruck von Produktplatzierungen erweckten. Diesbezüglich hat die Marke Swarovski marketingtechnisch einen full return of investment für ihr Krönchen-Sponsoring erhalten. Dafür kamen auch kleinere Marken in den Genuss einer Promotion.

Mit dem feierlichen Einzug des Bundespräsidenten und der Regierungsspitzen in die Hauptloge sollte ein Moment der Würde und staatstragenden Atmosphäre entstehen. Doch stattdessen wurde die Szenerie von Fotokameras dominiert. Während die TV-Kameras Bundeskanzler Schallenberg in Großaufnahme einfingen, griff dieser selbst zum Smartphone und fotografierte das Geschehen um sich herum – eine Geste, die ihn mehr wie einen gewöhnlichen Ballbesucher als den (Noch-)Regierungschef erscheinen ließ.

Auch während der Hymnen blieb die Inszenierung nicht ungestört: Hinter dem Bundespräsidenten und seinen Ehrengästen in der Regierungsloge tänzelten Fotografen umher, weil sie Aufnahmen in der Loge machen wollten. Ironischerweise nahmen sie die Rückenansicht der Anwesenden zum Motiv. Ihre Präsenz stahl dem Moment die Feierlichkeit.

Ball der Künstler

Der Wiener Opernball 2025 bestätigte erneut seinen Status als gesellschaftliches Highlight und Publikumsmagnet. Trotz kleinerer Kritikpunkte in der Berichterstattung überzeugte die Veranstaltung mit glamourösen Gästen und einer beeindruckenden Inszenierung. Der ORF konnte mit seinen Quoten an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen und bewies einmal mehr die ungebrochene Faszination des Opernballs für das nationale und internationale Publikum.

(PA/red)