Videokonferenzen täuschen eine Begegnung von Angesicht zu Angesicht nur vor. Die Distanz zu anderen Menschen wird somit noch bewusster. Das haben Forscher der Universität von Nevada herausgefunden.
An der Studie haben 2.000 US-Amerikaner teilgenommen. Sie wurden zu ihren Gefühlen hinsichtlich Videokonferenzen und Telefonaten befragt. Im Gegensatz zu Zoom-Calls lindern Telefonate Einsamkeit und stressen Teilnehmer nicht bzw. nur gering. Dahinter vermuten Forscher die Unsichtbarkeit des Gegenübers. Während eines Telefonats können sich die Gesprächspartner anderen Aktivitäten zuwenden.
Bei Video-Konferenzen ist das Gegenteil der Fall, so die Forscher. Sie erfordern viel Konzentration. Die dauernde Sichtbarkeit durch die Kamera bringt zusätzlich Spannungen in die Konversation. Außerdem ermüdet der ständige Augenkontakt, wie eine Studie der Stanford University ergeben hat.
Bei E-Mails gibt es einen Generationenunterschied. Befragte unter 29 Jahren fühlen sich bei E-Mail-Kontakt eher allein. Bei älteren Menschen verringern hingegen auch E-Mails die Einsamkeit. Ein Ersatz von menschlichem Kontakt mit digitaler Kommunikation kann von den Forschern ausgeschlossen werden.
PA/red