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Software “RADR” warnt vor Katastrophen

KI-Tool des Pacific Northwest National Laboratory hilft bei Rettung und Schadensermittlung
©unsplash

Das Software-Tool “RADR” von Forschern des Pacific Northwest National Laboratory (PNNL) erfasst binnen weniger Stunden nach einer Naturkatastrophe oder einem anderen Notfall die Lage exakt und stellt Schadensbewertungen bereit. Das System kombiniert dabei Bildauswertungstechnologie, Künstliche Intelligenz (KI) und Cloud Computing, um Schäden zu bewerten und Risiken vorherzusagen.

Fülle von Daten ausgewertet

RADR erreicht das mithilfe von Fotos, der Analyse von Overhead-Bildern und anderen Daten, die von Drohnen, Flugzeugen und verschiedenen staatlichen und kommerziellen Satelliten erfasst werden. Einige dieser Daten umfassen Infrarot- und Radarbilder, die eine klarere Sicht auf durch Rauch oder Wolken verdeckte Landschaften ermöglichen. Das Team prüft außerdem, ob auch Crowdsourcing-Informationen wie Social-Media-Feeds wertvolle Informationen liefern können.

Die PNNL-Forscher haben RADR im August während der Waldbrände auf der zu Hawaii gehörenden Insel Maui eingesetzt. Sie kombinierten per Satellit erfasste Hotspot-Erkennungen, aktuelle und prognostizierte meteorologische Daten sowie die aktuellsten verfügbaren Vegetationsdaten. Mathematische Algorithmen extrahieren dabei automatisch Infos aus hochauflösenden Bildern, um schnell detaillierte Gefahrenkarten über ein großes geografisches Gebiet zu erstellen. Durch Zusammenfügen von Bildern kann RADR spezifische Schäden an Stromleitungen, Sendemasten, Kraftwerken und anderer Energieinfrastruktur beurteilen. Einsatzkräfte können so schnell Entscheidungen darüber treffen, wo und wie sie handeln.

Erfolgreiche Einsätze

RADR wurde ursprünglich für Naturkatastrophen wie Hurrikane, Überschwemmungen und Waldbrände entwickelt, die die Energieinfrastruktur beschädigen können. Es wurde bereits mehrfach eingesetzt, um Ersthelfer, Feuerwehren, Energieversorger sowie Landes- und Kommunalverwaltungen zu unterstützen. So half die Software bei der Bewertung von Überschwemmungsschäden an Versorgungsanlagen nach mehreren Hurrikanen. Sie wurde im Juni auch zur Analyse der Überschwemmungen nach dem Durchbruch des Kachowka-Staudamms in der Ukraine eingesetzt. Und zuletzt unterstützte RADR die Reaktions- und Wiederherstellungsbemühungen während und nach den Waldbränden auf Maui.

Speziell für Waldbrände arbeitet das PNNL-Team daran, weitere Daten zu integrieren, um den Nutzen des Tools von der Beobachtung und Reaktion bis hin zur Vorhersage und Prävention zu erweitern. Diese Version mit dem Namen “RADR-Fire” verwendet verschiedene Overhead-Bilder, um aktuelle Infos über Vegetation und Topologie zu sammeln und so dazu beizutragen, die Vorhersage von Waldbrandrisiken zu verbessern und Ausbreitungswahrscheinlichkeiten zu ermitteln, wenn es schon brennt. Durch die Kombination dieser und meteorologischer Daten sowie früher erfasster Infos zum Brandverhalten soll RADR-Fire potenzielle Risiken für Gemeinden und Infrastruktur besser identifizieren.

PTE/Red.

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