Barbara Karlich-Aus – Nie und nimmer 3 Millionen
Nach 25 Jahren geht eine Ära zu Ende – wegen hoher Kosten und sinkender Quoten. Doch Karlich bleibt dem Publikum erhalten.

Mit dem Ende der Barbara Karlich-Show verschwindet ein Urgestein aus dem ORF-Nachmittagsprogramm. Seit Oktober 1999 fester Bestandteil des öffentlich-rechtlichen Senders, feierte die Talkshow erst im vergangenen Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum – nun folgt das Aus.

Wie die „Kleine Zeitung“ berichtet, wurde das etwa 15-köpfige Redaktionsteam bereits gekündigt. Ende Juni 2024 sollen die letzten Folgen produziert werden. Dennoch wird das Format bis Anfang 2027 auf Sendung bleiben, denn ein Vorrat an vorproduzierten Episoden füllt die Programmplätze. Die Gründe für das Ende: Sinkende Quoten – zuletzt nur noch 108.000 Zuschauer –, ein reduziertes Produktionsvolumen und der gescheiterte Versuch, mit einem kleineren Studio neue Impulse zu setzen. Der ORF will mit der Absetzung rund drei Millionen Euro pro Jahr einsparen.
Was spart der ORF wirklich?
Die genannten Einsparungen von drei Millionen Euro jährlich hinterfragt ExtraDienst kritisch. Ein Insider aus dem Produktionsumfeld nennt auf Anfrage eine deutlich realistischere Summe: „Die tatsächlichen Produktionskosten lagen nie über 2,3 Millionen Euro jährlich.“ Eine Ersparnis, die also weit geringer ausfallen dürfte als öffentlich kolportiert.
Mucha über Karlich
ExtraDienst-Herausgeber Christian W. Mucha, der selbst noch im März Gast bei Barbara Karlich war, kommentiert das Aus der Kultshow so:
„Als ich am 21. März zu Barbara Karlich eingeladen war – das Thema: Natürlich Reichtum und Glück. Was sonst. Nun also wird die mit dem Verlegerehepaar aufgezeichnete Sendung wohl eines der letzten Auslauf-Modelle von Barbara Karlich sein. Denn der ORF – ganz aufs Sparen eingestellt – will sich Millionen sparen, wenn er das Format absetzt.“
Freilich sind die in den Medien kolportierten 3 Millionen, die sich der ORF durch die Absetzung der Barbara Karlich Show sparen will, schwer übertrieben. Denn in Wahrheit konnte ExtraDienst verbindlich bei einem Informanten recherchieren, der mit den Kosten der Produktion intim vertraut ist: Die bewegen sich im Jahr nur bei 2,3 Millionen.
Nicht aller Tage Abend
Doch für Karlich steht eine Zukunft bereit: Wie oe24 berichtet, plant Produzent Oliver Auspitz ein neues Format mit ihr im Hauptabendprogramm. „Hausbesuche“ soll 2026 starten und die Moderatorin in neuem Rahmen präsentieren.
(red)