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ORF: Generaldirektion wählte Betriebsrat

Die Abteilung umfasst nun auch den News-Bereich. Durchsetzen konnte sich der bisherige Betriebsratsvorsitzende. Die Wahl wirft aber auch ein Licht auf die wahrhaftige politische Farb-Palette des ORF.
Pixabay

Die Betriebsratswahl erlaubt auch Einblicke in die politische Farb-Palette der Medienanstalt

Der ORF-Betriebsrat in der Generaldirektion wurde gewählt. Insgesamt 691 Wahlberechtigte wurden zur Wahl, die am 19. und 20. Februar stattfand, gebeten.

Jetzt liegt das Ergebnis vor: Von vier Listen, die dort kandidierten, haben es drei Listen geschafft, Mandate von den insgesamt 10 Mandaten, die vergeben werden, zu erhalten. Und zwar entfielen auf die Liste MitWirkung vier Mandate, auf die Liste Die Unabhängigen drei Mandate und auf die Liste AktionZukunft ebenfalls drei Mandate. Bei einer Wahlbeteiligung von 78,7 Prozent bedeutet dies, dass 78,7 Prozent der ORF-Mitarbeiter in der Generaldirektion eine Stimme abgegeben haben.

Nun stellt sich immer die Frage, welches Couleur hat der ORF. Der schmückt sich ja selber mit den Federn, unabhängig zu sein, wird von einem – der österreichischen Volkspartei nahestehenden – Generaldirektor geführt und von den Kritikern als mehrheitlich links-grün bei jeder sich bietenden Gelegenheit kritisiert.

Womit wir zum entscheidenden Punkt kommen: Denn um das politische Couleur der Mehrheit der Mitarbeiter des ORF zu verstehen, muss man einmal durchschauen, welchen politischen Lagern die entsprechenden Listen zuzuordnen sind. 

Die Listenführer wollen entweder nichts dazu sagen oder definieren ihre Listen unabhängig von politischen Parteien und Couleurs. Ihr sei es eher darum gegangen, die Bereiche Generaldirektion und News paritätisch zu repräsentieren, so AktionZukunft-Frontfrau Daniela Nemecek. Alexander Schrems, der die Liste der Unabhängigen anführt, sieht seine Mitglieder auch frei von Partei-, Institutions- und Stiftungsrats-Freundeskreis-Einflüssen. Gar keine politische Punzierung will Klartext-Listenführer Harald Pfannhauser erkennen. Und das nicht nur für seine Gruppierung, sondern auch für die drei Mitbewerber. 

Jedoch sehen dies Top-Insider im ORF anders. Dort gibt es folgende Definitionen:

Liste MitWirkung: grosso modo rot-grün mit ein paar Mitgliedern, die früher einmal die ÖVP gewählt haben

Die Unabhängigen: mehr grün als rot mit ein paar schwarzen Einsprengseln

AktionZukunft: rot und zwei Schwarze

Klartext: schwarz im blauen Bereich

Die Liste Klartext konnte kein einziges Mandat erringen. Bis auf Andreas Friess von der AktionZukunft, der wohl ein Mandat wahrnehmen wird, haben sohin neun Mandatare einen klaren roten, grünen oder unabhängigen Background, nur einer einen ÖVP-Background. Womit man zu dem Schluss kommt, dass über 75 Prozent der abgegebenen Stimmen ziemlich klar dem roten oder dem grünen Lager zuzuordnen sind. Durchmischt mit ein paar Unabhängigen und dem einen oder anderen, der auch schon einmal in der Vergangenheit ÖVP gewählt hat.

Womit die Couleur-Zusammensetzung des ORF – from a distance und klar erkennbar – aufgrund dieser Betriebsratswahl einigermaßen transparent wird …

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