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Neues Ressel-Zentrum Steyr: Mit Machine Learning Engpässe vermeiden

Durch vorausschauende Datenanalyse - Josef-Ressel-Zentrum für "Predictive Value Network Intelligence" am Freitag eröffnet
©unsplash

Mit Machine Learning vorausschauend Daten analysieren, Entwicklungen im Liefernetzwerk prognostizieren und Handlungsempfehlungen geben – so will das neu eröffnete Josef-Ressel-Zentrum für “Predictive Value Network Intelligence” (PREVAIL) am Logistikum der FH Steyr u.a. zur Stabilisierung von Lieferketten beitragen. Die Forschung ist auf 5 Jahre angelegt, die 2 Mio. Euro Budget kommen je zur Hälfte vom Arbeits- und Wirtschaftsministerium (BMAW) und drei Partnerunternehmen.

Ziel ist es, datenbasierte Entscheidungshilfen zu bieten und Unsicherheiten systematisch zu reduzieren, erklärt FH-Professor Patrick Brandtner, der das am Freitag eröffnete Zentrum mit sieben Forscherinnen und Forschern leitet. Mit maschinellem Lernen werden Datenbestände analysiert, die wertvolles Wissen zu vergangenen Ereignissen und Transaktionen beinhalten. “Man schaut sich bestehende Daten an wie die Wetterlage, Inflationsrate und Zinsen, stellt Muster fest, wie die Daten zusammenhängen, was in der Vergangenheit zu Lieferengpässen geführt hat”, führte Brandtner aus. “Wir arbeiten stark mit Mustererkennung, lernen aus der Vergangenheit und leiten daraus die Zukunft ab.”

PREVAIL werde sich in erster Linie auf Liefer-, Nachfrage-, Prozess- und Kontrollunsicherheiten konzentrieren. Möbelbeschläge-Produzent Blum aus Vorarlberg und Fenster- und Türenhersteller Internorm aus Oberösterreich wollen mit dem Programm Lieferketten und Lagerkapazitäten optimieren. Heizungs- und Klimatechnikspezialist Vaillant will mithilfe der prädiktiven Analytik die Zuverlässigkeit in seinem Servicenetzwerk weiter erhöhen, etwaige Ausfälle in Heizsystemen erkennen und vermeiden sowie Routen- und Materialplanung nachhaltiger gestalten.

Die Unternehmenspartner sollen mit dem Forschungsprogramm “nicht nur besser gewappnet auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren, sondern diese auch proaktiv vermeiden können”, so Brandtner. Für die Zukunft stellte er in Aussicht, Auswirkungen einer Pandemie vorherzusagen, auch wenn das schwierig sei. Man könne mit der prädiktiven Analytik zum Beispiel auch bestimmen, welche Lieferanten im Kontext des neuen Lieferkettengesetzes problematisch werden. Die Daten seien alle da, es gelte nun, sie sinnvoll zu nutzen, dabei proaktiv und nachhaltig zu wirken.

Während des Forschungsprogramms werden Modelle und Methoden in Pilotprojekten mit den Unternehmenspartnern validiert und Zwischenergebnisse publiziert. Nach den ersten fünf Jahren stehen die gewonnenen Erkenntnisse auch weiteren interessierten Unternehmen zur Verfügung. Eine Weiterführung der Forschung und Beantragung von thematisch nachfolgenden Projekten ist geplant.

APA/Red.

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