Kurier startet Regionaloffensive im Osten
Mit neuen Ressorts, erweiterten Teams und verfeinerter Online-Navigation will die Marke mehr Relevanz erlangen.

Der Kurier rüstet redaktionell auf: Ab 1. Mai stellt die Tageszeitung aus dem Hause Mediaprint auf eine neue Struktur um, bei der die Regionalberichterstattung in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland deutlich ausgebaut wird. Überdies sollen eine eigene Buchstruktur innerhalb der gedruckten Tageszeitung sowie verstärkte Präsenz regionaler Inhalte auf kurier.at die Bindung zu Leserinnen und Lesern vertiefen.
Regionalisierung als Strategie
Laut Kurier-Chefredakteur Martin Gebhart wolle man der Tatsache Rechnung tragen, dass Leser stark mit ihrer Umgebung verbunden seien. Inhalte aus dem unmittelbaren Umfeld sind für viele eine zentrale Informationsquelle. Künftig soll es daher „noch mehr Berichte, Analysen, Hintergründe, Bewertungen oder Kommentare“ aus den Regionen geben. Formal bedeutet das: Die Tagesausgabe wird auf vier sogenannte Bücher erweitert, eines davon ausschließlich für Regionales aus den drei genannten Bundesländern.
Auf der Website kurier.at wurde in diesem Zusammenhang ein neues Navigationssystem eingeführt, das gezielt in den regionalen Nachrichtenstrom führt. Damit unternimmt der Kurier wieder einmal einen Schritt in Richtung personalisierter Leseerfahrung, wie sie in der digitalen Medienwelt schon öfters ausprobiert wurde.
Redaktionelle Ressourcen
Die neu formierte Regionalredaktion umfasst laut Aussendung 30 Journalistinnen und Journalisten. Geleitet wird das Team von Agnes Preusser, langjährige Kurier-Ressortleiterin. Die Teams für die Bundesländer führen Anna Perazzolo (Wien), Markus Foschum (Niederösterreich) und Michael Pekovics (Burgenland). Damit dürfte auch die Produktionskraft für lokale Exklusivgeschichten und eigenständige Kommentare steigen. Klar scheint: In diesem Bereich versucht man sich als Print-Publisher abzuheben.
Neben der erweiterten Regionalstruktur soll auch der Wirtschaftsteil der Zeitung eine Aufwertung erfahren. Zudem kündigt der KURIER ein eigenes „Freizeit-Buch“ an – eine regelmäßige, thematisch gebündelte Berichterstattung zu Lebensstil, Genuss und Unterhaltung.
Blick auf Werbemarkt
Kurier-Geschäftsführer Richard Grasl spricht von einem umfassenden Strategieprozess, der sowohl Print als auch Digital betreffe. Ziel sei es, „die Marke KURIER als relevantes Informationsmedium in der Region zu stärken“.
Für den Werbemarkt bedeutet das vor allem eines: eine Flut an Kooperationsanfragen vom Vertriebsteam des Kurier. Qualitätsjournalismus – aus den entlegensten Winkeln des Ostens – hat schließlich seinen Preis. Wie die 30 Journalistinnen und Journalisten für Regionales.
(PA/red)