Knappe, korrigierende Kommentare unter Social Media Posts von Fremden können helfen, falsche Informationen zu entlarven. Dies wurde von Forschern der University of Exeter, der Universität Zürich sowie Experten der US-Hochschulen Davidson College und University of Utah nachgewiesen.
Kürze ist entscheidend
In einer Untersuchung mit mehr als 6.600 Teilnehmern in Großbritannien, Deutschland und Italien wurden falsche und wahre Nachrichten auf Plattformen wie X, Instagram und Facebook bewertet. Einige der Falschnachrichten wurden mit kurzen und längeren korrigierenden Kommentaren versehen. Das Ergebnis: Selbst kurze Kommentare reichten aus, um viele Leser dazu zu bringen, Falschnachrichten als solche zu erkennen. Es wurde keine signifikante Verbesserung der Wirkung durch längere Korrekturen mit Links zu Faktenprüfungs-Websites festgestellt.
“Einfache Korrekturen haben dazu beigetragen, dass Falschnachrichten als weniger genau wahrgenommen wurden und die Interaktion mit ihnen abnahm. Die Einfachheit der Erstellung wirksamer Korrekturen hat jedoch auch Nachteile. Einige Nutzer könnten wahre Nachrichten fälschlicherweise als falsch markieren. Obwohl Korrekturen bei Falschnachrichten effektiv sein können, besteht die Gefahr, dass dadurch der Glaube an wahre Nachrichten geschwächt wird“, erklärt Florian Stoeckel von der University of Exeter. Wenn Kommentare korrekte Nachrichten als falsch kennzeichnen, könnten Leser dazu neigen, echte Nachrichten als weniger vertrauenswürdig einzustufen.
Wichtigkeit von Medienkompetenz
Die Ergebnisse betonen die Bedeutung von Medienkompetenz. Für diejenigen, die Korrekturen anbringen möchten, empfiehlt Stoeckel, sich zunächst zu vergewissern, dass der betreffende Beitrag tatsächlich falsch ist.
Pressetext/Red.
