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Journalist flieht aus Nicaragua

Schwester des Journalisten seit Juni unter Hausarrest
© Pixabay

Angesichts einer Verhaftungswelle gegen Regierungskritiker in Nicaragua ist der Journalist Carlos Fernando Chamorro aus dem Land geflohen. Wie der Sohn der früheren Präsidentin Violeta Chamorro twitterte, hätten der Journalist und seine Frau den Wohnort verlassen, um ihre Freiheit zu schützen. In den letzten Wochen waren in dem mittelamerikanischen Land über Dutzend Oppositionelle verhaftet worden. Auch Carlos Chamorros Haus wurde in der Nacht auf Dienstag stundenlang von der Polizei durchsucht. „Sie haben nach mir gesucht. Das Ziel war, mich zu fangen“, so der Gründer des Nachrichtenportals „Confidencial“ in einem Fernseh- Interview. Chamorros sei allerdings nicht zu Hause gewesen. 

Auch Chamorros Schwester steht seit Anfang Juni unter Hausarrest. Der Bewerberin um eine Kandidatur für das Präsidentenamt wird unter anderem Geldwäsche vorgeworfen. Der Gründer des Nachrichtenportals möchte nun aus dem Ausland freien Journalismus praktizieren. Daher ist sein Aufenthaltsort unbekannt. 

Die Opposition wirft der autoritären Regierung von Präsidenten Daniel Ortega vor, vor der Wahl mögliche Rivalen und Kritiker aus dem Weg räumen zu wollen. Der frühere Revolutionär regierte Nicaragua von 1979 bis 1990 und ist seit 2007 wieder im Amt. Im Jahr 2014 verabschiedete seine Partei eine Verfassungsreform, mit der die bis dahin geltende Begrenzung der Amtszeit eines Präsidenten abgeschafft wurde.

APA/ Red.

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