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Indische Steuerbehörden durchsuchen weiter BBC-Büros

Vorwurf wegen kritischen Dokumentarfilms
©unsplash

Indische Steuerfahnder haben am Mittwoch den zweiten Tag in Folge Büros der britischen BBC durchsucht. Dabei gehe es unter anderem um mögliche Preismanipulationen, unter anderem zur Erlangung von Steuervorteilen, erklärten die Behörden laut “Indian Express”. Die BBC habe die meisten ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angehalten, von zu Hause aus zu arbeiten, berichtete der Fernsehsender NDTV.

Vom Ministerium für Information und Rundfunk hieß es, dass die Untersuchung Teil eines Prozesses sei, bei dem die BBC auf mehrere Fragen von Steuerbehörden nicht geantwortet habe. Die Opposition hingegen warf der Regierung vor, die BBC gezielt ins Visier genommen zu haben. Vor wenigen Wochen hatte diese einen Dokumentarfilm veröffentlicht, der sich kritisch mit Premierminister Narendra Modi befasste.

In dem BBC-Film geht es um die Rolle Modis während Ausschreitungen im Jahr 2002 im Bundesstaat Gujarat, als dieser dort Regierungschef war. Damals wurden mehr als tausend Menschen getötet, vor allem Muslime. In dem Film kommen Betroffene, Aktivisten und Journalisten zu Wort, denen zufolge die Behörden dabei nicht richtig eingegriffen hätten. Solche Vorwürfe gibt es seit langem. Das indische Außenministerium erklärte jedoch, der Film sei Propaganda und habe eine “koloniale Haltung”.

In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Fälle, bei denen die Steuerbehörden Büros von Medien und Menschenrechtsorganisationen aufsuchten. Der Journalistenverband Editors Guild of India bezeichnete dies als “Trend, der die Demokratie untergrabe”. “Reporter ohne Grenzen” zufolge hat die Pressefreiheit in Indien während Modis Amtszeit gelitten.

APA/Red.

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