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Erste Group löscht Werbespot nach Kritik

Nachdem in Ungarn Kritik an einer Szene der Budapest Pride laut wurde, verschwand der Clip wieder.

28.08.2025 17:21
Redaktion
© Christian Wind
Erste Group Headquarter.

Die Erste Group hat ihren Imagefilm für das Europäische Forum Alpbach angepasst, nachdem in Ungarn Kritik an einer Szene der Budapest Pride laut wurde. Im Spot, der historische Ereignisse von Jeanne d’Arc bis zum Fall der Berliner Mauer verband, war auch ein Bild der heurigen Pride in Budapest enthalten. Mit rund 200.000 Teilnehmern wurde diese zur bislang größten Demonstration für die Anliegen der Community.

Medien in Ungarn bezeichneten den Pride-Ausschnitt jedoch als Skandal.

Unterschiedliche Maßstäbe?

Auf Ersuchen der Erste Bank Ungarn wurde die Szene entfernt. Begründung: Sie sei „nicht für alle Ungarn von gleicher Bedeutung“. Stattdessen sollten andere Ereignisse gezeigt werden. Die ursprüngliche Version ist inzwischen gelöscht.

Während die Bank hierzulande gerne auf Diversität setzt, zeigt sich in Budapest, wie rasch kulturelle Unterschiede Werbebotschaften verändern können. Was in Österreich als progressiv gilt, kann im Nachbarland zu Protest führen – und zum Balanceakt für einen Konzern, der in beiden Märkten stark präsent ist.

Die Gretchenfrage lautet also: Warum bückelt man vor den Wünschen eines Marktes, der mit künstlerischer Handschrift offenbar wenig anfangen kann? Am Ende war es ein cineastisch gemachter, semikünstlerischer Werbefilm – und keine politische Kampfansage. Dass man dennoch Szenen tilgt, hat den Beigeschmack von Einmischung.

Künstlerische Freiheit lässt sich im Werbebereich nicht einklagen – zum Glück. Doch der schale Nachgeschmack bleibt.

(APA/red)

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