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Bewegtbildstudie zeigt TV-Dominanz am Big Screen

Trotz Plattformdruck behalten Broadcaster ihre Führungsrolle – selbst junge Zielgruppen kehren zurück.

05.06.2025 11:44
Redaktion
© Roland Rudolph
RTR Medien-Geschäftsführer Wolfgang Struber

In einer zunehmend fragmentierten Medienlandschaft behaupten sich die traditionellen TV-Anbieter weiterhin erfolgreich. Das sagt die Bewegtbildstudie 2025, die von der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR Medien) gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft TELETEST (AGTT) eben erst veröffentlicht wurde. Demnach entfallen 78 Prozent der Bewegtbildnutzung in Österreich auf Inhalte der Broadcaster. Damit steigt ihr Anteil im Vergleich zum Vorjahr erneut leicht. Und auch sonst verraten die Zahlen eine Rückbesinnung des Publikums auf klassische Broadcaster-Angebote am Big Screen.

Jüngere Zielgruppen überraschen

Besonders auffällig: Auch bei den 14- bis 29-Jährigen dominieren die Broadcaster – mit 51 Prozent der Nutzung liegen sie erstmals wieder vor den summierten Plattformangeboten wie YouTube, Netflix oder TikTok (47 Prozent). Der Trend zu zeitversetztem Fernsehen ist ungebrochen. In dieser Altersgruppe liegt der Anteil von Non-Live-TV und On-Demand-Angeboten bereits bei 18 Prozent.

„Die Nutzung von Broadcaster-Inhalten ist mit 77 Prozent auf sehr hohem Niveau stabil“, erklärt Wolfgang Struber, Geschäftsführer der RTR Medien. „Leichte Rückgänge beim Live-TV werden durch zeitversetztes Sehen kompensiert. Insgesamt zeigt sich ein Bild der Koexistenz von TV-Inhalten und Online-Alternativen.“

Rückläufige Reichweiten bei Plattformen

Streaminganbieter verlieren indes an Reichweite – vor allem bei den Jüngsten. YouTube rutscht bei den unter 30-Jährigen von 26 auf 18 Prozent Tagesreichweite, Netflix fällt von 14 auf 12 Prozent. Auch Prime Video verliert deutlich. Die klassischen Broadcaster erreichen in dieser Zielgruppe hingegen stabile 58 Prozent Tagesreichweite.

Thomas Gruber (ProSiebenSat.1 PULS 4), Obmann der Arbeitsgemeinschaft TELETEST.
Thomas Gruber (ProSiebenSat.1 PULS 4), Obmann der Arbeitsgemeinschaft TELETEST. | © Roland Rudolph

Thomas Gruber, Obmann der AGTT und Co-Geschäftsführer von ProSiebenSat.1 PULS 4, sieht darin ein starkes Signal: „Die intensive Nutzung der hochwertigen Broadcaster-Inhalte unterstreicht ihre Relevanz – sowohl für das Publikum als auch für die werbetreibende Wirtschaft. Neue Plattformen wie Joyn, ORF ON oder RTL+ sind zentrale Bausteine der digitalen Transformation.“

Inhalt schlägt Endgerät

Die Wahl des Geräts folgt dem Inhalt: Broadcaster-Inhalte werden in der Gesamtbevölkerung zu 90 Prozent am klassischen TV-Gerät konsumiert – wo laut Studien die höchste Werbewirkung erzielt wird. Bei der jungen Zielgruppe entfällt sogar 79 Prozent der Big-Screen-Zeit auf Angebote von ORF, ServusTV, PULS 4 und Co. Plattformen wie YouTube oder TikTok werden hingegen deutlich stärker mobil oder am Laptop genutzt.

Methodik

Die Bewegtbildstudie 2025 basiert auf einer repräsentativen Online-Befragung von 4.000 Personen ab 14 Jahren in Österreich, durchgeführt von GfK im Februar dieses Jahres. Sie gilt als zentrale Datenbasis für medienpolitische Debatten und Marktanalysen – mit einem klaren Befund: Lineares und non-lineares Fernsehen bleiben im Alltag der Österreicher fest verankert.

Die vollständige Studie unter www.rtr.at/Bewegtbildstudie2025

(PA/red)

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