Skip to content

KI hilft Blinden beim Einkaufen

Ein neues KI-Tool soll mithilfe eines Ohrhörers mit integrierter Kamera Sehbehinderten Details über Produkte zuflüstern
© news.nus.edu.sg

Assoc. Prof. Suranga Nanayakkara (links) mit NUS-Student Mark Myres (rechts), der AiSee als sehbehinderter Nutzer getestet hat.

Künstliche Intelligenz bietet für Menschen mit Behinderungen zahlreiche neue Chancen für Erleichterung im Alltag. Ein aktuelles Beispiels dafür ist das KI-Identifikationssystem „AiSee“, das von der National University of Singapore entwickelt wurde. Dieses soll den Einkauf von Lebensmitteln für Sehbehinderte und Blinde deutlich vereinfachen. Dabei trägt man einen kleinen Knopf auf dem Schädelknochen, der zuflüstert, was man gerade aus dem Regal genommen hat. Dies erkennt die KI mithilfe einer kleinen, eingebauten Kamera.

Das Bild, das die Mikrokamera im Ohrknopf aufnimmt, wird unter Einbeziehung von Logos, Bildern und sogar dem Text auf der Verpackung KI-gestützt analysiert, um das Objekt zu identifizieren. Der Kopfhörer leitet den Schall dann direkt in den Schädelknochen, sodass der Nutzer die von der KI generierte Objektbeschreibung deutlich versteht. Außerdem kann der Nutzer weitere Fragen zu Einzelheiten über das Produkt stellen.

5dm43209cropped 3. Mai 2024
So sieht der Prototyp aus – aktuell wird an der Marktreife getüftelt // © news.nus.edu.sg

Für Blinde könnte das eine enorme Erleichterung darstellen: Zwar können sie ertasten, dass sie beispielsweise gerade ein Joghurt in der Hand halten – allerdings wissen sie weder den Fettgehalt, noch die Sorte, noch die Inhaltsstoffe. Das KI-Tool beantwortet diese Fragen für sie – ganz ohne die Notwendigkeit eines Smartphones, was den Zugang und die Nutzung vereinfacht.

Die Entwickler geben an, dass sie sich bewusst für den Ohrhörer entschieden hätten, anstatt eine Brille mit integrierter Kamera einzusetzen: „Menschen mit Sehbehinderung scheuen möglicherweise davor zurück, eine Brille zu tragen, um einer Stigmatisierung zu entgehen.“ Aktuell arbeiten die Ingenieure rund um Entwickler Suranga Nanayakkara daran, das System zur Serienreife zu bringen.

PTE/Red.

Gefällt Ihnen der Beitrag?
Facebook
Twitter
LinkedIn
Telegram
WhatsApp
Email
Cookie-Einwilligung mit Real Cookie Banner