Red Bull stampft Media House ein und startet neu
Das Medienimperium von Red Bull bündelt seine Marken unter „Servus Media“ und verschlankt die Organisation.

Das Red Bull Media House, eines der größten Medienhäuser Österreichs, ordnet sich neu. Künftig treten ServusTV, Servus in Stadt & Land, The Red Bulletin, Bergwelten, die Terra Mater Studios und weitere Plattformen unter der Dachmarke Servus Media auf. Die Gesamtverantwortung liegt bei Dietmar Otti, der als Global Head of Media den strategischen Umbau führt.
Ziel sei es, Servus Media als „noch relevanteres, digitaleres und effizienteres Medienunternehmen“ zu positionieren. Im Mittelpunkt stehen Markenstärke, Digitalisierung, Transformation und Technologie. In diesem Zuge wird die Belegschaft reduziert: 40 bis 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – also rund zehn Prozent der Belegschaft – sind betroffen. Eine Meldung an das AMS wurde am Mittwoch eingereicht. Laut Unternehmen sollen soziale Aspekte berücksichtigt und individuelle Lösungen gefunden werden.
Inhalte und Organisation
Inhaltlich setzt Servus Media weiter auf Information, Premium-Sport und regionale Themen. Das Prinzip „digital first“ und der Ansatz „one content – all media“ sollen künftig stärker verankert werden.
Für die Umsetzung etabliert das Haus eine neue Führungsstruktur:
- Matthias Brügelmann, früher Sportchef der Bild, übernimmt als Global Head of Content die redaktionelle Verantwortung.
- Marlene Beran, seit 2024 kaufmännische Direktorin von ServusTV, leitet den Bereich Operations.
- Stefan Ebner, bisher Managing Director Publishing, verantwortet Sales und Marketing.
Mit der neuen Struktur will Servus Media die Markenpräsenz im gesamten DACH-Raum schärfen und die Zusammenarbeit zwischen den Einheiten verbessern.
Reichweite und Markenkraft
Das Medienhaus erreicht mit seinen Formaten ein breites Publikum. Servus in Stadt & Land kommt laut Media-Analyse 2025 auf rund 15 Prozent Reichweite, das entspricht etwa 1,2 Millionen Leserinnen und Lesern in Österreich. Auch ServusTV baut seine Marktanteile kontinuierlich aus: Im Juni 2025 erreichte der Sender 5,3 Prozent Marktanteil (E12+) und 5,5 Prozent in der Zielgruppe 12–49 Jahre – einer der besten Werte in der Sendergeschichte. Bereits 2024 hatte der Privatsender erstmals die 5-Prozent-Marke im Jahresdurchschnitt überschritten.
Ein Schritt mit Signalwirkung
Während viele Medienhäuser über sinkende Reichweiten klagen, wächst der Servus-Kosmos stetig. Der anhaltende Durst nach Red Bull – dem energiereichen Treibstoff für das Fernseh-Deluxe-Angebot – scheint ungebrochen. Dass nun dennoch rund ein Zehntel der Belegschaft gehen muss, ist ein Schritt, der Härte zeigt – aber auch den Anspruch, Kurs zu halten.
(APA/red)