Lothar Lockl gibt Vorsitz im ORF-Stiftungsrat ab
Nach fünf Jahren zieht sich Lothar Lockl aus dem obersten ORF-Gremium zurück.

Lothar Lockl wird seine Funktion als Vorsitzender des ORF-Stiftungsrats mit Ende der aktuellen Funktionsperiode im Juni niederlegen. Das gab der 56-Jährige gegenüber den „Salzburger Nachrichten“ und dem „Standard“ bekannt. In einer der APA vorliegenden Stellungnahme begründet Lockl seinen Rückzug mit dem „enormen Zeitaufwand“, der mit der ehrenamtlichen Tätigkeit verbunden sei. Künftig wolle er sich wieder verstärkt seiner Arbeit als Strategie- und Kommunikationsberater widmen.
Fokus auf neue Funktionsperiode
Mit Juni startet der ORF-Stiftungsrat in eine neue vierjährige Amtszeit, bedingt durch eine jüngste Novellierung des ORF-Gesetzes. Lockl, der das Gremium seit 2021 als Vorsitzender leitete, steht für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung. Seine Aufgaben werde er jedoch bis zur Konstituierung des neuen Gremiums vollständig ausüben, betonte er. „Ich bin zuversichtlich, dass eine kompetente Nachfolge gefunden wird, die den ORF weiterhin erfolgreich durch die Herausforderungen der Medienlandschaft führt“, so Lockl.
Verdienste und Bilanz
Lockl, der als Vertreter der Grünen dem ORF-Stiftungsrat angehörte, blickt auf prägende Jahre zurück: „Es war ein Privileg, in einer solch verantwortungsvollen Position tätig zu sein.“ Er verwies auf zentrale Entscheidungen in seiner Amtszeit, die trotz Sparzwängen umgesetzt wurden. Besonders hob er hervor, dass der ORF weiterhin eine Reichweite von über 85 % der österreichischen Bevölkerung täglich erzielt – eine Spitzenposition im europäischen Vergleich.
Lob von Parteifreunden
Grünen-Chef Werner Kogler und Klubobfrau Sigrid Maurer dankten Lockl in einer Aussendung für seinen Einsatz: Er habe mit „Verantwortungsbewusstsein und Überzeugung“ die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks verteidigt. Besonders in einer Zeit wachsender Bedrohung für die Medienfreiheit sei sein Engagement hervorzuheben.
Wahl des ORF-Generaldirektors
Mit der Neubesetzung des Stiftungsrats steht in der kommenden Amtszeit eine entscheidende Weichenstellung an: die Wahl des nächsten ORF-Generaldirektors. Bei Stimmengleichheit obliegt dem Vorsitzenden das entscheidende Votum. Die Bundesregierung entsendet sechs Mitglieder, weitere kommen aus Publikumsrat, Landesregierungen, Zentralbetriebsrat und Nationalratsparteien.
(APA/red)
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