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“Mann spricht’s an” – Sensibilisierung der Öffentlichkeit zum Thema Männergewalt an Frauen

Kampagne des Sozialministeriums wird fortgesetzt
© Unsplash

Jede fünfte Frau ab dem 15. Lebensjahr wird in Österreich mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von Männergewalt

Heuer im Oktober findet die im Vorjahr gestartete Kampagne “Mann spricht’s an” ihre Fortsetzung. Im Fokus der Kampagne steht dabei die nach wie vor anhaltende Gewalt an Frauen in Österreich. Die Zahl der Femizide und Mordversuche ist in den letzten Jahren konstant auf einem viel zu hohen Niveau. Allein in diesem Jahr gab es bereits 27 mutmaßliche Morde an Frauen durch ihnen nahestehende Personen – meist (Ex-)Partner oder männliche Familienmitglieder.

Dabei bezieht sich Gewalt an Frauen nicht allein auf die körperliche Ebene. Sie tritt in vielen Formen auf – etwa durch sexistisches Posting im Netz, eine anzügliche Bemerkung auf der Straße, Belästigung am Arbeitsplatz oder in Form von sexualisierter Gewalt bis hin zu Femiziden. Zum Großteil geht diese Gewalt von Männern aus. „Gewalt an Frauen darf in der Gesellschaft nicht länger ein Tabuthema sein“, fordert Sozialminister Johannes Rauch. “Nur, wenn Männergewalt aktiv angesprochen wird, kann den von Gewalt betroffenen Frauen geholfen werden.”

Kampagne soll Männer adressieren

Die Fortsetzung der Kampagne hat das Ziel, Männer zu ermutigen, einzugreifen, wenn sie Zeugen von Gewalt an Frauen werden. Daher sollen Männer direkt adressiert werden – und zwar nicht als Täter, sondern jene Männer, die Einschreiten, wenn sie Übergriffe mitbekommen. Die Kampagne stellt hierbei jedoch nicht die Schuldfrage in den Vordergrund, sondern bietet aktiv Lösungsansätze. Darüber hinaus soll die Öffentlichkeit zum Thema Männergewalt sensibilisiert und motiviert werden, als Zeuginnen und Zeugen von Gewalt einzuschreiten. Die Gewaltprävention und Opferschutz, der Schutz von Partnerinnen und Kindern, stehen hier im Zentrum.

Mit 1. Oktober 2022 haben die Maßnahmen der Kampagne begonnen und werden noch bis Mitte Februar nächsten Jahres fortgesetzt. Ein Schwerpunkt liegt in den 16 Tagen gegen Gewalt an Frauen – beginnend mit dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November – um besonders zu dieser Zeit das Thema verstärkt zu thematisieren und das dahingehende Bewusstsein zu erhöhen. Dafür sind insgesamt rund 750.000 Euro vorgesehen.

Die Kampagne ist heuer auf verschiedenen TV-Sendern, in Printmedien, in den Straßenbahnen in Wien und Linz, in sozialen Medien sowie in Lokalen in Form von Bierdeckeln und Freikarten zu sehen. Durch eine Kooperation mit den ÖBB wird die Kampagne auch auf hunderten Bahnhöfen in ganz Österreich in Form von Plakaten und Infoscreens präsentiert. Ideen und Pläne für weitere Sensibilisierungskampagnen in diesem Sinne gibt es bereits. Es ist etwa geplant, in diesem Jahr weitere Sujets zu entwickeln, die das Spektrum der Männerbilder zusätzlich erweitern.

PA/ Red.

Wenn auch Sie Opfer von Gewalt sind und Hilfe benötigen:

  • Beratung rund um die Uhr, anonym und kostenlos, 365 Tage im Jahr: die Frauenhelpline gegen Gewalt (0800 222 555)
  • HelpCh@at: Täglich stehen Expertinnen von 15 bis 22 Uhr online unter www.haltdergewalt.at zur Seite
  • Im Bundesministerium für Inneres, Bundeskriminalamt, ist eine bundesweite Notrufnummer für Gehörlose und Hörbehinderte eingerichtet. Unter 0800 133 133 kann per Fax oder SMS Hilfe gerufen werden
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