Werbebudgets im Umbruch: Digital schlägt klassisch
Unternehmen verlagern einen wachsenden Teil ihres Werbebudgets auf digitale Kanäle, die gezielt geplant und gesteuert werden können.
In den letzten Jahren hat sich das Werbespiel grundlegend verändert. Immer öfter landet das Budget bei digitalen Formaten. Für Unternehmen und Marken bedeutet das: Wer heute mit Werbung auffallen will, denkt zuerst online. Der Grund dafür ist einfach — digitale Formate bieten eine bisher kaum gekannte Kombination aus Reichweite, Daten, Messbarkeit und Flexibilität.
Boom der Digitalwerbung
Gemäß dem jüngsten Report Statista (2025) machen digitale Kanäle inzwischen rund 72,7 % der weltweiten Werbeinvestitionen aus, nachdem dieser Anteil vor wenigen Jahren noch deutlich niedriger lag. Im Jahr 2024 überstieg das weltweite Werbevolumen knapp 1,1 Billion US‑Dollar, ein Anstieg um rund 7,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Innerhalb der digitalen Werbung dominieren bestimmte Formate klar: Online‑Suchwerbung spielt mit schätzungsweise rund 40 % des digitalen Budgets weiterhin eine große Rolle. Zudem setzen viele Unternehmen auf programmatische Werbung: Der Anteil programmatischer Werbeplatzbuchungen lag 2024 bei etwa 82,4 % des gesamten digitalen Anzeigen‑Marktes. Rund zwei Drittel aller digitalen Werbeinvestitionen entfallen auf mobile Geräte. Diese Zahlen untermauern: Digital ist längst nicht mehr nur ein Teil des Werbemixes — digital ist der Mix.
Wem klassische Medien noch etwas bringen
Für viele Unternehmen ist der Shift zu Digital logisch. Digitale Werbung erlaubt zielgerichtetes Targeting, lässt sich in Echtzeit messen und anpassen — und skaliert mit Budget und Bedarf. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen eröffnen sich damit Chancen, die früher großen Budgets vorbehalten waren. Dennoch sind klassische Medien nicht vom Tisch. Für bestimmte Zielgruppen — etwa Menschen, die seltener online sind — oder bestimmte Werbeziele kann klassische Werbung weiterhin Sinn machen. Ein oft angeführter Vorteil: Klassische Werbung eignet sich eher für Markenaufbau und Imagepflege — etwas, das kurzfristige Online‑Ads schwer replizieren können. Schon ältere Studien zeigen, dass klassische nationale Werbung (TV, Print usw.) die Wahrnehmung von Markenqualität und -wert positiv beeinflussen kann. Gerade für große Marken mit etabliertem Bekanntheitsgrad kann eine Kombination aus digitalen und klassischen Kanälen daher weiterhin sinnvoll sein — etwa um breite Bevölkerungsschichten zu erreichen und gleichzeitig gezielt zu werben.
Wohin die Reise geht
Der Trend ist klar und kaum mehr aufzuhalten: Digitale Werbung dominiert — und wird in den nächsten Jahren voraussichtlich noch mehr Budget an sich ziehen. Das liegt nicht nur an der schieren Reichweite, sondern auch an zunehmender Automatisierung, datengetriebenem Targeting und effizienter Kanal‑Mixing. Gleichzeitig zeigt sich: Klassische Medien verlieren zwar an absolutem Budgetanteil, behalten aber nach wie vor ihre Bedeutung — vor allem für Markenaufbau, Imagepflege und Zielgruppen, die offline stärker vertreten sind. Für Unternehmen bedeutet das, dass eine bewusste, hybride Budgetstrategie langfristig am erfolgreichsten ist: Digital für Performance, Messbarkeit und Reichweite, klassisch als Ergänzung für Vertrauen, Sichtbarkeit und emotionale Markenbindung. So endet der Wandel nicht in einem Entweder‑Oder, sondern in einem klugen Zusammenspiel der Kanäle.
(red)