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Verleger fordern Mehrwertsteuersenkung

Deutsche Zeitschriftenverleger fordern die Senkung der Mehrwertsteuer auf Presseprodukte.
©unsplash

Die Verleger drängen erneut auf eine Senkung der Mehrwertsteuer für gedruckte Zeitungen und Magazine, nachdem staatliche Förderung für die Zustellung von gedruckten Medien ausgeblieben ist. Stephan Scherzer, Bundesgeschäftsführer des Medienverbands der freien Presse (MVFP), betonte, dass eine solche Maßnahme nicht nur ordnungspolitisch vertretbar wäre, sondern auch eine Förderung der Transformation darstellen würde, da sowohl gedruckte als auch digitale Medien davon profitieren würden. Er argumentierte, dass dies ohne zusätzlichen bürokratischen Aufwand im Jahressteuergesetz umgesetzt werden könnte.

Auch Philipp Welte, Vorstandsvorsitzender des MVFP und Manager bei Burda, sprach sich für eine Absenkung aus. Bereits im Sommer 2023 hatte der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) die Abschaffung der Mehrwertsteuer gefordert. Medienstaatsministerin Claudia Roth unterstützt diese Forderung als wichtigen Schritt.

Die Verlegerverbände betonen seit Jahren die steigenden Kosten für die Zustellung gedruckter Medien und die Gefahr eines Rückgangs der Pressevielfalt, insbesondere in den Regionen. Obwohl staatliche Förderungen diskutiert wurden, wurden bisher keine umgesetzt. Im aktuellen Haushalt sind keine Förderungen vorgesehen, aber die Ampel-Koalition prüft Möglichkeiten.

Scherzer beschrieb die wirtschaftliche Lage der Zeitschriftenverlage als weiterhin herausfordernd, insbesondere durch die Transformation durch KI und die Notwendigkeit, Geschäftsmodelle anzupassen. Die Erlöse von Lesern seien entscheidend für den Erfolg der Verlage, da Werbeeinnahmen allein nicht ausreichen würden.

Es gibt keine konkreten Anzeichen für eine erhöhte Einstellung von Zeitschriftentiteln, aber Scherzer warnte vor steigenden Risiken durch Regulierung, hohe Produktionskosten und ungebremste Monopolplattformen im digitalen Bereich.

Eine Trendbefragung des BDZV unter Medienexperten deutet auf einen verstärkten Rückgang gedruckter Zeitungsauflagen in Deutschland hin, während digitale Abonnements stark wachsen werden. Der Rückgang im Print-Werbemarkt wird sich voraussichtlich etwas abschwächen.

APA/Red.

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