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TV-NUTZUNG – Glotze beliebter als gedacht

TV-Nutzung - Totgeglaubte leben länger. Das trifft offenbar auf das klassische Fernsehen zumindest in Deutschland zu, wie eine Untersuchung von Deloite jetzt zeigt.

21.10.2024 9:56
red04
Andreas Morlok / www.pixelio.de

TV-Nutzung – Totgeglaubte leben länger. Das trifft offenbar auf das klassische Fernsehen zumindest in Deutschland zu. Wie eine Untersuchung von Deloite jetzt zeigt, erweist es sich als hartnäckiger Konkurrent gegenüber Streaming-TV. Acht von zehn Deutschen sehen demnach überwiegend linearesFernsehen. Gleichzeitig stagnieren die Nutzerzahlen von Video-on-Demand-Abonnements.

Im Jahr 2024 schauten bislang 81 Prozent der Deutschen überwiegend lineares Fernsehen. Das ist also weit mehr als die Hälfte der Sehdauer bei der TV-Nutzung der Konsumenten. Vor drei Jahren lag der Anteil zwar noch bei 83 Prozent. Er sinkt jedoch nur minimal. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt zumindest die 16. Ausgabe des Deloitte Media Consumer Survey. Die untersucht regelmäßig die deutsche Konsumentenperspektive auf TV- und Videodienste. „Das klassische Fernsehen bleibt relevant und spielt seine Stärken gegenüber den Streaming-Diensten konsequent aus. Das Publikum schätzt besonders den Live-Charakter und dass man es einfach nebenbei laufen lassen kann, ohne sich Gedanken über den nächsten Programmpunkt machen zu müssen“, kommentiert Sophie Pastowski, Medienexpertin und Director bei Deloitte, die Ergebnisse  der Studie ein.

TV-Nutzung – Nicht noch ein Abo

Gleichzeitig zeigt die Konsumentenperspektive auf den Video-on-Demand-Markt erste Anzeichen einer Sättigung. 64 Prozent der Befragten haben inzwischen mindestens ein kostenpflichtiges Abo. Das sind bei Weitem noch nicht alle, aber lediglich ebenso viele wie im Vorjahr (vgl. Abb. 2). In den Haushalten, in denen Abonnements existieren, ist deren Anzahl im Durchschnitt nur moderat von 2,2 auf 2,5 gestiegen. Auch ein Anbieter-Hopping ist zu beobachten: Abonnements werden nur temporär abgeschlossen, beispielsweise um eine bestimmte Serie zu sehen. Ist die Staffel zu Ende, wird das Abo wieder gekündigt. So gab knapp jeder Zehnte an, im vergangenen Jahr sowohl ein Abo abgeschlossen als auch eines gekündigt zu haben (9,5 Prozent).

Video-on-Demand – Wachstum ist abgeebbt

„Das enorme Wachstum, das die Video-on-Demand-Dienste in der Corona-Zeit erlebt haben, ist mittlerweile abgeebbt. Doch auch wenn in den Nutzerzahlen ein Plateau erreicht ist, schwächt das Interesse an den Inhalten keineswegs ab: Fast jeder Zweite streamt mehr als noch vor zwölf Monaten“, so S. Pastowski gegenüber den Medien. „Der Wettbewerb bei der TV-Nutzung um die Bildschirmzeit und Budgets des TV- und Videopublikums wird in Zukunft noch intensiver werden“, schätzt sie ein.

Dabei sein ist alles – aber nicht um jeden Preis

Ob Fußball, Formel 1 oder Tennis: Sehr beliebt beim TV-Publikum sind die Live-Übertragungen großer Sportevents. Dem Zuschauererfolg stehen allerdings auch enorme Investitionen gegenüber, denn der Erwerb von Übertragungsrechten ist hart umkämpft und entsprechend teuer. Umso wichtiger ist die Monetarisierbarkeit dieser Inhalte. Deutsche Mediennutzerinnen und -nutzer zeigen sich diesbezüglich offen. Sechs von zehn Befragten sind grundsätzlich bereit, für Live-Sport-Abonnements zu bezahlen (59 Prozent). Doch das nur in einem moderaten Preisrahmen: Weniger als 15 Prozent der Befragten würden insgesamt mehr als 30 Euro für Sport-Abos ausgeben.

KI-Skepsis überwiegt noch

Hinsichtlich der TV-Nutzung bietet die TV- und Videolandschaft vielseitige Einsatzfelder für Künstliche Intelligenz von KI-basierter Content-Suche über generierte Special Effects in der Filmproduktion bis zur Unterstützung in der Nachrichtenproduktion. Nach ihren Ansichten zu diesem Thema befragt, zeigen sich die Deutschen altersübergreifend eher KI-skeptisch, wie die Untersuchung belegt. Interessant ist in diesem Zusammenhang allerdings die Rückmeldung jugendlicher Mediennutzerinnen und -nutzern. Die befragten 14- bis 18-Jährigen würden die Verwendung von KI bei der Erstellung von Nachrichten eher akzeptieren (36 Prozent) als bei der Filmproduktion (33 Prozent). „Dieses Ergebnis zeigt, wie wichtig es ist, die Medien- und Technologiekompetenzen der Nutzerinnen und Nutzer fortlaufend zu stärken. Medienunternehmen sollten zudem stets transparent über den Einsatz von KI informieren“, schließt Sophie Pastowski. (Hier finden Sie den vollständigen Media Consumer Survey 2024.)

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