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Streaminganbieter: Rekord für europäischen Content

Insgesamt investierten Sender und Streamer 2022 20,8 Mrd. Euro für europäische Inhalte. Der rasante Investitionsanstieg nach der Coronapandemie könnte aber bald enden.
Screenshot

Streamer investierten in Content wie „Im Westen nichts Neues“

Insgesamt 20,8 Milliarden Euro haben europäische Sender und internationale Streaminganbieter wie Netflix oder Amazon Prime 2022 für Originalcontent aus Europa ausgegeben – die größte Summe seit 2012. Gerade die Streaminganbieter zahlten demnach mehr denn je für europäische Inhalte, besagt eine Analyse der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle. Auch zeigt der Bericht einen fast kontinuierlichen Anstieg der Ausgaben für europäische Originalinhalte seit 2014.

Lediglich im ersten Pandemiejahr 2020 ist ein moderater Rückgang von 16,3 Mio. auf 15,8 Mrd. Euro zu verorten, danach steigen die Investitionen rasanter denn je auf 18,3 Mrd. im Jahr 2021 und schließlich 20,8 Mrd. 2022.

Europäische Produktionen wie der letztjährige Oscarfilm Im Westen nichts Neues sind für Streamingdienste wie Netflix gewissermaßen Pflicht. Denn seit 2018 gilt: Mindestens 30 Prozent der hier verfügbaren Inhalte auf Video-on-Demand-Plattformen müssen gemäß EU-Richtlinie aus Europa stammen. 28 Prozent und somit die meisten Ausgaben fielen der Informationsstelle zufolge vergangenes Jahr auf Originalinhalte aus Großbritannien, wobei Spanien seit 2012 das höchste Investitionswachstum (um 9 Prozent) für sich verbuchte.

Die Investitionen der Streamingdienste sind demnach stärker gestiegen als die Einnahmen, die sie damit einfuhren. Erklärt wird dies mit einem Wettlauf bestimmter Plattformen um Marktanteile in Europa. Dennoch könnte mit dem Wachstum bald Schluss sein, so die Einschätzung der Analyse. Bei Diensten wie HBO Max und Disney+ soll zukünftig nämlich weniger Geld in nicht-amerikanische Produktionen fließen.

Der größte Anteil der Ausgaben für audiovisuelle Originalinhalte aus Europa 2022 stammte mit 8,6 Mrd. Euro von Privatsendern, insgesamt 7,2 Mrd. Euro zahlten öffentliche Rundfunkanstalten, globale Streamingdienste wiederum 4,9 Mrd., was einem Anstieg von 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Mit 2,2 Mrd. führt hier Netflix, gefolgt von 1,1 Mrd. durch Amazon Prime. Newsformate wurden für die Analyse nicht als Originalinhalte berücksichtigt.

apa

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