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“SpermSearch”: KI findet gesunde Spermien

Ergebnisse in Sekundenschnelle - Ausgefeilter Algorithmus spart immens Zeit und Aufwand
©pexels

Biomediziningenieur Steven Vasilescu von der University of Technology Sydney und Gründer von NeoGenix Biosciences hat mit “SpermSearch” eine KI-basierte Software entwickelt, mit deren Hilfe als unfruchtbar geltende Männer befruchtungsfähige Spermien 1.000 Mal schneller erkennen können.

Spermien im “Untergrund”

Die Software soll Männern helfen, die überhaupt keine Spermien in ihrem Ejakulat haben. Das ist bei zehn Prozent der unfruchtbaren Männer der Fall – eine Erkrankung, die als nicht-obstruktive Azoospermie bezeichnet wird. Wenn diese Nachwuchs haben wollen, wird ein kleiner Teil der Hoden operativ entfernt und in ein Labor gebracht, wo ein Embryologe manuell nach gesunden Spermien sucht.

Dieser Prozess nimmt laut Vasilescu bislang sechs oder sieben Stunden in Anspruch und bindet mehrere Mitarbeiter. Zudem seien Fehler aufgrund von Ermüdung und Ungenauigkeiten möglich. “Ein Embryologe sieht unter dem Mikroskop ein völliges Durcheinander, eine Sternenlandschaft aus Zellen. Es gibt Blut und Gewebe. Es sind vielleicht nur zehn Spermien in Millionen anderen Zellen. Das ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.” Im Gegensatz dazu könne SpermSearch jedes gesunde Spermium in Sekundenschnelle finden, wenn Fotos der Proben in den Computer hochgeladen werden.

Training mit tausenden Bildern

Um diese Geschwindigkeit zu erreichen, wurde die KI darauf trainiert, Spermien in diesen komplexen Gewebeproben zu identifizieren, indem sie ihr tausende solcher Bilder zeigten. Schnelligkeit ist dabei entscheidend, so Sarah Martins da Silva, Dozentin für Reproduktionsmedizin an der University of Dundee. Es gebe nur ein kleines Zeitfenster, um entnommene Eizellen mit gefundenen Spermien zu befruchten. Eine Beschleunigung des Prozesses wäre demnach vorteilhaft. Zu den Faktoren, die für den Rückgang der männlichen Fruchtbarkeit verantwortlich sind, gehören Umweltverschmutzung, Rauchen, ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung und zu viel Stress.

PTE/Red.

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