RTL senkt Jahresprognose wegen Werberückgang
RTL senkt seine Umsatz- und Ergebnisprognosen aufgrund von schwachen TV-Werbeerlösen, während das Streaming-Geschäft weiter wächst.
Der europäische Medienkonzern RTL bekommt auch im dritten Quartal die anhaltende Schwäche im TV-Werbemarkt und rückläufige Produktionsumsätze zu spüren. Wie die Bertelsmann-Tochter am Dienstag in Luxemburg mitteilte, dämpft das Management nun die Erwartungen für das Gesamtjahr.
Umsatzprognose zurückgeschraubt
Statt der bislang erwarteten rund 6,45 Milliarden Euro rechnet RTL für 2025 nur noch mit einem Konzernumsatz zwischen 6 und 6,1 Milliarden Euro. Auch das bereinigte operative Ergebnis (EBITA) soll mit rund 650 Millionen Euro unter der bisherigen Zielmarke von 780 Millionen Euro landen. Die Gründe liegen vor allem in schwächeren Werbemärkten und geringeren Erlösen aus der TV-Produktion.
TV-Werbemarkt bleibt unter Druck
Im dritten Quartal brachen die TV-Werbeumsätze um 8,3 Prozent auf 476 Millionen Euro ein. Der Gesamtumsatz des Konzerns blieb dagegen stabil und lag wie im Vorjahreszeitraum bei etwa 1,34 Milliarden Euro. Branchenweit gilt der Werbemarkt weiterhin als schwierig – ein Trend, der RTL nun zu vorsichtigeren Prognosen zwingt.
Streaming als Lichtblick
Während das klassische TV-Geschäft schwächelt, wächst das Streaming-Segment weiter dynamisch. Zum Ende des dritten Quartals zählte die RTL Group rund 7,6 Millionen zahlende Abonnenten – ein Plus von 17,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. RTL-Chef Thomas Rabe zeigt sich entsprechend optimistisch: Man sei „zuversichtlich, bis Ende dieses Jahres die 8-Millionen-Marke zu überschreiten“.
Übernahme von Sky Deutschland
Für die geplante Übernahme von Sky Deutschland stellt RTL zudem die Weichen: Das Management kündigte den Kauf von bis zu rund 834.000 eigenen Aktien an, zu einem maximalen Preis von 35 Euro pro Aktie. Diese sollen im Rahmen der Transaktion eingesetzt werden. Ergebniskennziffern zum dritten Quartal veröffentlicht der im MDAX gelistete Konzern traditionsgemäß nicht – detaillierte Zahlen werden erst mit dem Jahresabschluss erwartet.
(APA/red)