RTL cancelt „Supertalent“ und lässt Raab pausieren
Die wöchentliche Stefan-Raab-Show „Du gewinnst hier nicht die Million“ erhält eine Nachdenkpause.

RTL Deutschland nimmt tiefgreifende Änderungen im Unterhaltungsportfolio vor. Die wöchentliche Stefan-Raab-Show „Du gewinnst hier nicht die Million“ wird bis Herbst in überarbeiteter Form zurückkehren. Gleichzeitig verabschiedet sich der Sender erneut vom Casting-Format „Das Supertalent“, das dem Druck der sozialen Plattformen nicht mehr standhält.
Raab-Show vor Neustart
Erst im vergangenen Herbst kehrte Stefan Raab nach zehn Jahren Bildschirmabstinenz mit großen Plänen ins TV-Geschehen zurück – exklusiv bei RTL. Doch das ehrgeizige Formatmix aus Quiz, Stand-up, Gameshow und Comedy überzeugt offenbar nicht. Wie RTL-Programmchefin Inga Leschek gegenüber dem Branchendienst dwdl.de erklärt, habe das lineare Publikum nicht wie erhofft reagiert.
Bis zur Sommerpause wolle man weiter „viel ausprobieren und dazulernen“, so Leschek. Danach soll das Format – konzipiert von Raab Entertainment – getrennt in Comedy- und Gameshow-Elemente zurückkehren. Die neue Version ist für Herbst angekündigt. Bis dahin läuft „Du gewinnst hier nicht die Million“ mittwochabends auf RTL, zuvor war das Format nur bei RTL+ gestreamt worden. Ab 18. Juni übernimmt „Die Bachelors“ den Sendeplatz.
Quotenproblem trotz Raab-Comeback
Zum Start hatte Raab seine Show als „erste Entertainment-Quiz-Competition-Hybrid-Show der Welt“ angekündigt – eine Mischung aus TV-Traditionen wie „TV total“ und „Schlag den Raab“. Doch nach dem verheißungsvollen Auftakt auf RTL+ blieb die erhoffte Dynamik im linearen Fernsehen aus. Dabei hatte Raab für RTL einen Fünf-Jahres-Exklusivvertrag unterzeichnet.
„Supertalent“ verliert gegen Tiktok
Parallel beendet RTL auch „Das Supertalent“ – um erneuten Male. Bereits 2021 war das Format wegen schwacher Zuschauerzahlen abgesetzt worden. Dann im Frühjahr 2024 folgte der Versuch eines Comebacks. Doch die Quoten blieben hinter den Erwartungen zurück. „Kurze, spektakuläre Auftritte gibt es heute jederzeit auf Tiktok und YouTube“, so Leschek. „Eine zukunftsfähige Antwort darauf ist uns nicht gelungen.“
(APA/red)