Ranking Ranküne: Jahresnoten für Meinungsmacher

Diese Liste ist heiß ersehnt und gleichermaßen gefürchtet. Wenn der “Kommunikator” alljährlich den Meinungsmachern der Branche ihre Jahresnoten verteilt, treffen Krampus und Nikolaus aufeinander. Nun wäre das Ganze nicht so schlimm, wenn ein selbstherrlicher Fachverleger einfach seine persönliche Befindlichkeit über den einen oder anderen Branchenvertreter äußern würde. Wie das unser Mitbewerb pflegt.

Doch die Kommunikator-Liste hat einen entscheidenden Unterschied: Sie ist ver-objektiviert. Sie entzieht sich jeglicher Angreifbarkeit. Sie basiert auf Fakten, die jederzeit belegt werden können. Die 33-köpfige Kommunikator-Jury, bestehend aus Medienexperten, Agenturchefs, Marketingleitern und Werbern (die sich natürlich nicht selbst bewerten durfte), ist über jeden Tadel erhaben. Und liefert handfeste Ergebnisse in Sachen Performance.

Bereits in der Vorauswahl ging es dieses Jahr zur Sache: Sollten mächtige Medien-Strippenzieher wie Erwin Hameseder, Generalanwalt des Raiffeisenverbands, Michael Höllerer, Generaldirektor der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, oder Mark Mateschitz, Eigner des Red Bull Media House, bewertet werden? Oder lässt man diese Größen außen vor (bei 970 Millionen Euro Gewinn beschäftigen Höllerer der Kurier, Börsianer und die Leadersnet-Beteiligung eher weniger) und holt stattdessen ihre handlungsbevollmächtigten Vertreter vor den Vorhang?

Und dann die Frage nach der Performance: Profitiert Christoph Dichand davon, dass inzwischen jeder weiß, dass er bald die verbleibenden Krone-Anteile inhaliert? Wer wird zur stärksten Frau im Land gekürt? Hat Eva Dichand durch ihre laut kommunizierte Abkehr vom Printgeschäft Punkte verloren? Wie schneiden die Nachfolger von Breitenecker und Stix in Österreich ab? Welche Erwartungen erfüllt Niki Fellner im ersten Jahr nach der Sanierung seines Unternehmens? Und wie fleißig und effizient hat Richard Grasl – nach dem 25,3 Millionen Minus-Desaster –  gearbeitet?

Freuen Sie sich auf die Antworten, die ich Ihnen nächsten Donnerstag auf alle diese Fragen gebe werde. Oder besser gesagt: Nicht ich, sondern die 33 Juroren, die für die Bewertung verantwortlich zeichnen.

Herzlichst, Ihr

Christian W. Mucha