ProSieben vermeldet Werbeflaute
ProSiebenSat.1 bekommt die Werbeflaute in Deutschland und Österreich zu spüren und büßt bei Umsatz und Gewinn ein.
„Der für unser TV-Werbegeschäft entscheidende private Konsum hat sich nicht so positiv entwickelt, wie von uns zu Jahresbeginn erwartet“, sagte Martin Mildner Finanzchef von ProSiebenSat.1.
Die Konzernerlöse sanken laut eigenen Angaben im dritten Quartal um 1 Prozent auf 882 Mio. Euro und der Betriebsgewinn (bereinigtes Ebitda) fiel um 5,6 Prozent auf 104 Mio. Euro, wie der Fernsehkonzern am Donnerstag mitteilte. Das Unternehmen ist in Österreich durch ProSiebenSat.1Puls4 (Puls 4, ATV, ATV 2, Puls 24) vertreten.
Der Vorstand um Chef Bert Habets bekräftigte die Umsatzprognose für 2024, rechnet nun aber mit einem operativen Ergebnis eher am unteren Ende der erwarteten Spanne. „Diesbezüglich schreitet ProSiebenSat.1 in den Gesprächen mit interessierten Parteien voran und wird den Markt so bald wie möglich informieren“, hieß es.
Verkauf von Flaconi und Verivox?
Der italienische Großaktionär MFE, der fast 30 Prozent an ProSiebenSat.1 hält, und der mit rund 15 Prozent zweitgrößte Investor, die tschechische PPF-Gruppe, machen Druck auf Habets und die Konzernspitze in Unterföhring bei München. Denn das Unternehmen soll Randaktivitäten wie Flaconi und Verivox verkaufen.
In der Sparte mit Online-Beteiligungen (Commerce&Ventures) war das Beauty&Lifestyle-Geschäft mit Flaconi wichtigster Umsatztreiber. Hier ging es trotz breiter Konsumzurückhaltung dynamisch nach oben. Beobachter halten es für wahrscheinlich, dass die MFE-Holding der Berlusconi-Familie eine Übernahme startet, wenn ProSiebenSat.1 auf Entertainment getrimmt ist.