Papst Leo rät Journalisten friedvollen Sprachgebrauch
Pontifex appelliert bei seiner ersten Medienaudienz zur "Entwaffnung der Worte" und Friedenskommunikation.

“Eine entwaffnete und entwaffnende Kommunikation ermöglicht es uns, eine andere Sicht der Welt zu teilen und in einer Weise zu handeln, die unserer Menschenwürde entspricht”, erklärte Leo XIV. An die Medienleute gewandt, fügte er hinzu: “Sie stehen an vorderster Front, wenn es darum geht, von Konflikten und Friedenshoffnungen, von Ungerechtigkeit und Armut und von der stillen Arbeit so vieler für eine bessere Welt zu berichten. Deshalb bitte ich Sie, sich bewusst und mutig für den Weg der Friedenskommunikation zu entscheiden”, erklärte der am vergangenen Donnerstag gewählte Papst.
Papst ruft zu Kommunikation “ohne aggressive Worte” auf
Unter Berufung auf die Bergpredigt Jesu forderte Robert Francis Prevost die Reporter auf, “sich für eine andere Art der Kommunikation zu engagieren, die nicht um jeden Preis Zustimmung sucht, sich nicht in aggressive Worte kleidet, nicht das Modell des Wettbewerbs vertritt und niemals die Suche nach der Wahrheit von der Liebe trennt, mit der wir sie demütig suchen müssen”.
“Der Friede beginnt bei jedem von uns: mit der Art und Weise, wie wir andere betrachten, anderen zuhören, über andere sprechen; und in diesem Sinne ist die Art und Weise, wie wir kommunizieren, von grundlegender Bedeutung”, erklärte Leo XIV.
Der aus den USA stammende Heilige Vater sprach auch das Thema der Künstlichen Intelligenz an. “Angesichts des immensen Potenzials der Künstlichen Intelligenz müssen wir Verantwortung und Unterscheidungsvermögen haben, um diese Mittel auf das Wohl aller auszurichten, sodass sie Nutzen für die Menschheit bringen können. Und diese Verantwortung betrifft jeden, abhängig vom Alter und von der sozialen Rolle“, fügte der Papst hinzu.
Solidarität der Kirche mit inhaftierten Journalisten
Der Papst bekundete die Solidarität der Kirche mit jenen Journalisten, die “wegen ihrer Suche nach der Wahrheit und ihrer Berichterstattung inhaftiert sind”, und bat um ihre Freilassung. “Die Kirche erkennt in diesen Zeugen den Mut derjenigen, die die Würde, die Gerechtigkeit und das Recht der Völker auf Information verteidigen, denn nur informierte Völker können freie Entscheidungen treffen”, betonte der Papst.
“Das Leiden dieser inhaftierten Journalisten fordert das Gewissen der Nationen und der internationalen Gemeinschaft heraus und ruft uns alle auf, das kostbare Gut der Meinungs- und Pressefreiheit zu schützen”, so der Papst. Nach seiner Ansprache segnete er die anwesenden Journalisten und schüttelte zahlreichen von ihnen die Hände.
(APA)