Medienverbände appellieren an EU-Kommission
In einem gemeinsamen offenen Brief bitten die europäischen Medienverbände die EU-Kommission um strengere Gesetze bezüglich KI.

In einem gemeinsamen offenen Brief plädieren führende europäische Journalisten- sowie Zeitungs- und Magazinverbände für strengere gesetzliche Regelungen auf EU-Ebene im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI). Zu den Unterzeichnern gehören die Europäische Journalisten-Föderation (EFJ), die European Magazine Media Association (EMMA), die European Newspaper Publishers’ Association (ENPA) sowie News Media Europe (NME). Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) und der Österreichische Zeitschriften- und Fachmedienverband (ÖZV) schließen sich dieser gemeinsamen Initiative der europäischen Verbände an.
Grenzen für KI
Die Verbände appellieren an die neue Europäische Kommission, rechtliche Maßnahmen zu ergreifen, um zu verhindern, dass generative KI ohne Erlaubnis und faire Vergütung journalistische und redaktionelle Inhalte nutzt, um presseähnliche Inhalte zu minimalen Kosten und ohne redaktionelle Kontrolle zu produzieren. Besonders wichtig ist ihnen auch ein entschlossenerer Einsatz im Kampf gegen die Verbreitung von Fake News, die mithilfe von KI generiert werden und sich besonders schnell über soziale Netzwerke verbreiten. Der Brief fordert eine stärkere Berücksichtigung der Verantwortung von KI-Entwicklern und -Anwendern und plädiert für eine Regulierung, die sowohl den Schutz der Urheberrechte als auch die Wahrung der Medienfreiheit garantiert. Diese Forderungen zielen darauf ab, die Medienlandschaft zu sichern und die Integrität der digitalen Informationsquellen zu wahren. Sie unterstreichen, dass es dringend notwendig ist, Maßnahmen zu ergreifen, um den professionellen Journalismus zu schützen, während gleichzeitig der Nutzen der KI für die Gesellschaft gewahrt bleibt.
Wachsender Einsatz von KI
Dieser Brief ist das Ergebnis einer Reihe von Entwicklungen und Beobachtungen, die in den letzten Jahren zu einer verstärkten Besorgnis über die Auswirkungen von KI auf den Journalismus und die Medienlandschaft geführt haben. Insbesondere die Erzeugung von KI-generierten Inhalten, die oft ohne Urheberrechtsvergütung und redaktionelle Kontrolle verbreitet werden, ruft hier Sorgen hervor. Es kommt zu Bedenken hinsichtlich der Wahrung journalistischer Integrität, der Verbreitung von Fake News und der Gefährdung der Qualität von Nachrichten. Viele Medienakteure sind der Meinung, dass auf EU- und nationaler Ebene ausreichende gesetzliche Regelungen fehlen, um den fairen Umgang mit KI im Medienbereich zu gewährleisten. Angesichts der wachsenden Bedrohungen für den Journalismus und die Medienlandschaft fordern die europäischen Verbände nun klare gesetzliche Maßnahmen zum Schutz von Urheberrechten, Transparenz und der Medienfreiheit im digitalen Zeitalter.
(PA/red)