Lo Breier: Gestalter mit Haltung verstorben
Der österreichische Designer Lo Breier ist im Alter von 72 Jahren von uns gegangen. Sein Werk bleibt.

Lo Breier zählte zu den prägenden Designern der österreichischen Kulturszene. Seine Arbeiten umfassten Plakate, Leitsysteme, Ausstellungsgestaltungen und Bühnenbilder – stets mit einem klaren gestalterischen Zugriff und einem ausgeprägten konzeptuellen Anspruch. Über mehrere Jahrzehnte hinweg war er in unterschiedlichsten Kontexten aktiv, unter anderem für das MAK – Museum für angewandte Kunst, die Wiener Festwochen und freie Kulturinitiativen.
Breiers gestalterische Haltung war eng mit gesellschaftlichem Denken verbunden. Er verstand Design nicht als bloßes Styling, sondern als strukturelles Werkzeug der Kommunikation. Besonders in der visuellen Kulturpolitik, etwa im Kontext urbaner Räume oder institutioneller Repräsentation, setzte er wiederholt Akzente.
Haltung statt Inszenierung
Während andere auf Sichtbarkeit setzten, arbeitete Breier meist zurückgezogen – seine Handschrift war dennoch in vielen Projekten deutlich erkennbar. In Fachkreisen galt er als präziser Denker, der formale Entscheidungen stets mit inhaltlicher Tiefe verband. Auch in der Lehre und im kollegialen Austausch war er über lange Jahre eine respektierte Stimme, ohne je das Rampenlicht zu suchen.
Breier verstarb im Juli 2025 im Alter von 72 Jahren. Mit ihm verliert die österreichische Designszene einen eigenständigen Kopf, dessen Arbeit weit über gestalterische Ästhetik hinausreichte. Sein Werk bleibt in zahlreichen kulturellen Kontexten sichtbar – als Zeugnis einer konsequenten gestalterischen Haltung.
(red)