Kommunikationskongress vereint Medien mit PR
PRVA und APA-Comm inszenieren erstmals gemeinsam den größten PR-Kongress Österreichs.

Am 7. Mai verwandelte sich das Tech Gate Wien in ein pulsierendes Zentrum der Kommunikationsszene. Der erstmals gemeinsam vom Public Relations Verband Austria (PRVA) und APA-Comm veranstaltete Kommunikationskongress versammelte über 320 Fachleute aus PR, Medien und angrenzenden Disziplinen. Auf dem Programm standen 18 Programmpunkte mit über 40 Speakern – ein neuer Fixpunkt im PR-Kalender war geboren.
Premiere mit Partnern
Der Kongress markiert nicht nur die Geburt eines neuen Formats, sondern auch die formalisierte Partnerschaft zweier Schwergewichte im Kommunikationsbetrieb. PRVA-Präsidentin Ingrid Gogl und APA-Comm-Leiter Klemens Ganner nutzten die Bühne, um über die Bedeutung von Vertrauen und Verantwortung in der Kommunikation zu sprechen. Dass diese Schlagwörter auch beim Event selbst Wirkung entfalten sollten, zeigte sich im gut orchestrierten Ablauf und den prominent besetzten Podien.
Champagnerindex
Die Panels reichten von KI und PR-Ethik über Changekommunikation bis zur militärisch untermauerten Krisen-PR. Hochkarätige Namen wie Mark Elsberg, Cornelius Granig und Astrid Salmhofer gaben Einblick in aktuelle Herausforderungen der Branche. Die Diskussionen kreisten dabei immer wieder um den Stellenwert von Kommunikation in einer Welt im Wandel – und um die Rolle, die PR dabei einnehmen will. Dass sie dabei mitunter in eigener Sache spricht, war spätestens beim Ausblick auf den „Champagnerindex“ zu spüren, der beim Vorab-Abendempfang als Wirtschaftsindikator vorgestellt wurde.
Häppchen für Medien
Ein nach außen gedrungener Höhepunkt war die Präsentation erster Erkenntnisse aus dem kommenden Digital News Report 2025 durch Studienleiter Stefan Gadringer von der Universität Salzburg. Obwohl die Daten offiziell unter Sperrfrist standen, wurden sie auszugsweise am Kongress vorab kommuniziert – als exklusives Infohäppchen für die PR-Community. Dass dabei auch ausgewählte Medienvertreter anwesend waren, dürfte kaum dem Zufall geschuldet gewesen sein: DER STANDARD konnte so vor allen anderen berichten. Ein lehrbuchhaftes Beispiel für die strategische Verflechtung von PR-Agenda und Medienjournalismus.

Die vorab servierten Good News: Das Vertrauen in Medien ist in Österreich leicht gestiegen, ebenso die Zahlungsbereitschaft für Journalismus. Wer heute informiert sein will, scrollt – und bezahlt im Idealfall sogar dafür. Und: TikTok ist nun auch offiziell eine Hauptnachrichtenquelle.
Verwechslungsgefahr
In der Abschlussrunde diskutierten die Chefredakteur:innen von APA, profil, OÖN und STANDARD die Zukunft des Journalismus – insbesondere im Zusammenspiel mit künstlicher Intelligenz und Publikumserwartungen. Die Tonlage schwankte zwischen vorsichtiger Zuversicht und altbekannter Medienskepsis. Maria Scholl (APA) sprach von einem „noch nicht erreichten Reifegrad“, was die digitale Transformation angehe. Und Nana Siebert (STANDARD) erinnerte daran, dass Journalismus erklären müsse, was er tut – auch, um nicht mit PR verwechselt zu werden.
(OTS/red)