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Journalistenopfer im Nahostkonflikt

Insgesamt wurden 2023 weltweit 99 Medienschaffende getötet - Mehr als drei Viertel davon aufgrund des Krieges zwischen Israel und der Hamas
© pixabay

Im vergangenen Jahr erreichte die Zahl der getöteten Journalisten weltweit laut dem Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) aufgrund des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas einen besorgniserregenden Höchststand. Laut einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des CPJ wurden insgesamt 99 Medienschaffende getötet, wobei mehr als drei Viertel von ihnen in Verbindung mit dem Konflikt zwischen Israel und der Hamas standen.

Dies stellt die höchste Zahl von weltweit getöteten Medienschaffenden seit 2015 dar und markiert einen Anstieg um 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie die Nichtregierungsorganisation berichtet.

Während der ersten drei Monate des Krieges zwischen Israel und der Hamas, der im Oktober begann, wurden mehr Journalisten getötet als jemals zuvor in einem einzelnen Land innerhalb eines ganzen Jahres. Das CPJ berichtet, dass 77 Journalisten und andere Medienschaffende infolge des Gaza-Konflikts ums Leben kamen. Davon waren 72 Palästinenser, die bei israelischen Angriffen ums Leben kamen, sowie drei Libanesen und zwei Israelis.

Jodie Ginsberg, Geschäftsführerin des CPJ, betonte die Rolle der Medienschaffenden im Gazastreifen als “Zeugen an vorderster Front“. Der Verlust von so vielen palästinensischen Journalisten werde langfristige Auswirkungen auf den Journalismus haben, nicht nur in den palästinensischen Gebieten, sondern auch in der gesamten Region und darüber hinaus.

Angesichts der zahlreichen getöteten Journalisten im Gazastreifen äußerte das CPJ Besorgnis über mögliche gezielte Angriffe der israelischen Armee auf Medien. Die Organisation fordert eine schnelle und transparente Untersuchung aller Fälle und hat die Kriegsparteien wiederholt darauf hingewiesen, dass Journalisten Zivilisten sind, die durch das Völkerrecht geschützt sind.

Während die Zahl der getöteten Journalisten im Nahostkonflikt stark anstieg, ging die Gesamtzahl der getöteten Journalisten im Rest der Welt im vergangenen Jahr deutlich zurück. In anderen Ländern wurden insgesamt 22 getötete Journalisten und Medienschaffende registriert, verglichen mit 69 im Vorjahr.

Der Bericht des CPJ zeigt auch einen Rückgang der Zahl der im Ukraine-Krieg getöteten Journalisten von 13 im Jahr 2022 auf zwei im vergangenen Jahr. Dies könnte auf verbessertes Sicherheitstraining und striktere Akkreditierungsregeln für den Zugang zur Front zurückzuführen sein.

Dennoch warnt das CPJ davor, den Rückgang der Zahl der getöteten Journalisten in einigen Ländern als Zeichen dafür zu betrachten, dass der Journalismus sicherer geworden sei. Die Zahl der inhaftierten Medienschaffenden lag am 1. Dezember letzten Jahres weltweit bei 320, was nahe dem Rekordhoch des Vorjahres liegt und ein weiterer wichtiger Indikator für den Zustand der Pressefreiheit ist.

APA/Red

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