Infoscreen widmet sich dem Kriegsende
Gemeinsam mit der KZ-Gedenkstätte Mauthausen und dem Institut für Zeitgeschichte (IfZ) der Universität Wien.

Seit heute, dem 5. Mai, zeigt Infoscreen auf über 4.370 Screens in ganz Österreich einen Themenschwerpunkt zum 80. Jahrestag des Kriegsendes. In rund 70 Beiträgen werden bis 18. Mai nicht nur die Befreiung der Konzentrationslager und die Kriegsverbrecherprozesse aufgearbeitet, sondern auch der Wiederaufbau, erste demokratische Gehversuche und der kulturelle Neubeginn der Zweiten Republik thematisiert.
Gemeinsam mit der KZ-Gedenkstätte Mauthausen und dem Institut für Zeitgeschichte (IfZ) der Universität Wien hat das ÖFFI-TV ein informatives und zugleich emotionales Programm entwickelt, das Zeitgeschichte im öffentlichen Raum sichtbar macht – und zwar dort, wo Menschen mitten im Alltag unterwegs sind: in Bussen, Straßenbahnen, U-Bahnen und an Bahnhöfen.
Gegen das Vergessen
„Wir wollen ein sehenswertes Programm gegen das Vergessen präsentieren“, fasst Infoscreen-Programmdirektorin Stefanie Paffendorf die Zielsetzung zusammen. Der Zugang ist bewusst anders: Statt schwerer Pathos-Rhetorik setzt man auf verdichtete Geschichten, prägnante Bilder und emotionale Zugänge, die auch Menschen erreichen, die im Alltag wenig Berührungspunkte mit historischer Bildung haben.
Für Barbara Glück, Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, ist das genau der richtige Weg: „Die Erinnerung muss Menschen in ihrer Lebensrealität erreichen, um mit Bedeutung gefüllt zu werden. Damit ‚Nie wieder‘ wahr bleibt.“
Care-Pakete
Der Themenschwerpunkt zeigt dabei nicht nur die Grausamkeiten und das Grauen der NS-Zeit, sondern auch Hoffnungsmomente: etwa den kulturellen Wiederaufbau durch Institutionen wie die Wiener Philharmoniker oder die Eisrevue, die Freude über Care-Pakete, den mühsamen Neubeginn der Demokratie – und das Alltagsleben jener Zeit, das von Zerstörung ebenso geprägt war wie von Zuversicht.
Die Beiträge entstehen auf Basis von Bild- und Filmmaterial der Austria Presse Agentur und richten sich an ein Millionenpublikum: Infoscreen erreicht laut Media-Analyse täglich 893.000 Menschen.
Historisches auf 4.370 Screens
Ob im City Airport Train oder in der Straßenbahn: Wer derzeit mit den Öffis fährt, begegnet auf den Infoscreens der Vergangenheit – und einer Erinnerungskultur, die nicht belehrend, sondern einladend wirkt. Es ist eine Annäherung mit Leichtigkeit, aber nicht leichtfertig. Und sie zeigt, dass auch Gedenken Zuversicht wecken darf.
(PA/red)